Partizipative Demokratie: Alle Macht den Räten?!

Seite 3: Kann die Utopie zur Realität werden?

Zwar kommen die heutigen Generationen aufgrund des gegenwärtigen individualistisch und auf den eigenen Verteil bedachten Bewusstseins und Handelns nicht in den Genuss einer wie oben beschrieben künftigen Gesellschaftsordnung, diese muss erst in Etappen erarbeitet und erkämpft werden.

Der Entwurf soll eine Anregung für jeden und jede sein, sich Gedanken darüber zu machen und sich seine oder ihre Idealgesellschaft vorzustellen. Im Meinungsaustausch mit anderen können zukunftsfähige Ansätze gefunden werden. Und es muss heute nicht beim Träumen über "Wolkenkuckucksheime" bleiben.

Bereits heute können wir uns überlegen, welche Ansätze in unsere Gegenwart und nahe Zukunft übertragbar sind.

So können künftige Modelle auf das Hier und Jetzt heruntergebrochen werden. Dies wurde bereits und wird immer wieder u. a. in selbstverwalteten Betrieben, alternativen Lebensgemeinschaften sowie durch Änderung individueller Lebensweisen, allerdings unter kapitalistischen Gesamtbedingungen, in Nischen umgesetzt. Ebenfalls ein beeindruckendes Beispiel ist die Berliner Enteignungskampagne.

Aber auch gesellschaftliche Umwälzungen müssen in Betracht gezogen werden. Diejenigen, die eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus anstreben, müssen darauf vorbereitet sein. Hierzu gehören eine fundierte Analyse unserer heutigen Verhältnisse und eine entwicklungsfähige Strategie zu deren Überwindung.

Zwar kann man diese Herangehensweise unter den gegenwärtigen politischen Verhältnissen als gewagt ansehen, aber allen Kapitalismuskritikern müsste bewusst sein, dass dieser letztlich an seinen antagonistischen Widersprüchen scheitern wird.

Ernüchternd muss jedoch festgehalten werden, dass 99 Prozent der Menschheit darum bangen muss, dass der kollabierende Kapitalismus nicht die gesamte Menschheit mit in den Abgrund reißt. Dies gilt es zu verhindern. Es ist jedoch eine defensive Haltung. Erst das Anstreben einer humanen Gesellschaft jenseits des Kapitalismus bringt uns in die Offensive.

Wenn wir dabei vom Ende her denken und somit eigene Denkblockaden überwinden, so wird das Ziel und der Weg dorthin klarer. Auch helfen uns die gewonnenen Erkenntnisse, den Einstieg in den Ausstieg aus dem Katastrophenkapitalismus zu benennen und umzusetzen.

Manfred Norwat, Jahrgang 1949, geb. in Dönges/Thüringen, Dipl.Betriebswirt (FH), Dipl.Sozialarbeiter (FH), einige Jahre im Personalwesen, überwiegend in der Migrationsarbeit tätig, seit 2014 im Ruhestand. Als Sozialpädagoge auf Teilzeitbasis Mitarbeiter in einer Bildungseinrichtung. Manfred Norwat ist im Raum Stuttgart in mehreren gesellschaftlichen Initiativen aktiv.

Publikationen:

Die Gesellschaft der Zukunft
Revolutionen gestern und morgen
Was ist zu tun?
Umdenken – schnell und radikal

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