Putins Korridore: Nur eine perfide Geste?
- Putins Korridore: Nur eine perfide Geste?
- Humanitas als Täuschungsmanöver
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Experten sehen Moskaus Angebot zur Evakuierung aus Städten in der Ukraine kritisch. Hinter der Aktion könnte eine geplante Eskalation stehen
Erklärtes Ziel der ukrainischen Regierung ist es unter anderem, mit Russland die Errichtung humanitärer Korridore für Zivilisten in zerstörten und umkämpften Städten und Dörfern auszuhandeln. "Humanitäre Korridore" sind in zweierlei Hinsicht vonnöten: Zum einen sollen sie Menschen die Flucht ermöglichen, zum anderen Wege für dringend nötige Hilfslieferungen ebnen.
Moskau hatte die Öffnung von Fluchtkorridoren mehrfach angekündigt, allerdings sollten die meisten nach Russland oder Belarus führen, von wo aus die russische Armee am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist. Die UNO hat unterdes Sicherheitskorridore für humanitäre Hilfslieferungen in die Ukraine gefordert.
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"Kleine positive Entwicklungen bei den Logistikverbesserungen" erkannte zuletzt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter.
"Tödliche Logik"
Menschen aus den Städten Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy suchen derweil verzweifelt nach Möglichkeiten, in Sicherheit gebracht zu werden. Michael Horowitz, ein Analyst der Denkfabrik Le Beck, kritisiert Putin scharf und nennt das russische Angebot der humanitären Korridore ein Konzept "mit Hintergedanken".
Wer sich mit dem Syrienkonflikt beschäftigt hat, kennt dieses Konzept leider". Was zunächst harmlos erscheine, folge einer tödlichen Logik
Michael Horowitz
Mit der Errichtung der Korridore stelle Putin sicher, dass er im Ukraine-Krieg im militärischen Sinne die Spreu – also Menschen, die zurückbleiben – vom Weizen – Menschen, die sich für die Evakuierung entscheiden – trennt. Mit schrecklichen Folgen für die, die sich nicht für die Evakuierung aus den eingekesselten Städten entscheiden.
Sobald diese "Korridore" eingerichtet sind – unabhängig davon, ob sie wirklich die Evakuierung von Zivilisten ermöglichen oder nicht –, wird jede verbleibende Person als legitimes Ziel angesehen. (…) Mit anderen Worten: Unter dem Deckmantel einen "humanitären" Geste sind sie in Wirklichkeit der Auftakt zu massiven Bombardierungen.
Michael Horowitz, Analyst von Le Beck