Putins Korridore: Nur eine perfide Geste?

Seite 3: Die Lage Mitte dieser Woche

Stand 09. März 2022, mittags: Die Ukraine hat der Einrichtung von insgesamt sechs Evakuierungskorridoren zugestimmt, teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Demnach soll es unter anderem für die Städte Mariupol, Wolnowacha, Sumy und Isjum "humanitäre Korridore" geben.

Offenbar gilt das auch für mehrere Kleinstädte bei Kiew; bis 20:00 Uhr deutscher Zeit soll lokal begrenzt Waffenstillstand herrschen. Die Routen sollen mit Russland koordiniert worden sein. Nach ukrainischen Angaben konnten bereits etwa 5.000 Menschen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine über einen Korridor verlassen.

Wie helfen?

Derweil hat der Wohnungsvermittler Airbnb Hilfe für ukrainische Kriegsflüchtlinge angeboten. Auf Twitter gründete der Gründer des Unternehmens, Brian Chesky, an, bis zu 100.000 Geflüchteten eine kostenlose Unterbringung anbieten zu wollen.

Gastgeberinnen und Gastgeber, die auf der Plattform mit Wohnungsangeboten registriert sind, können sich bereiterklären, ihre Unterkünfte für eine Zeitlang kostenlos oder zu einem ermäßigten Preis zur Verfügung zu stellen.

Überregional arbeitet die Initiative #unterkunft, hinter der die Bochumer GLS-Bank, das GLS-Start-up "Elinor-Network", der Suchmaschinenanbieter "Ecosia" und die Spendenplattform betterplace.org. Stehen.

Sie organisieren die Unterbringung Geflüchteter. Privatleute können auf einer Website Übernachtungsplätze anbieten. In einem Formular kann man angeben, wie viele Betten für wie lange zur Verfügung stehen und welche Sprachen im Haushalt gesprochen werden.

Im Rheinland (speziell Köln) kann man sich an den Verein Blau-Gelbes-Kreuz wenden. Der Verein koordiniert die privaten Unterbringungen in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln. Geflüchtete, aber auch deren Freunde und Familien können über Blau-Gelbes-Kreuz auch Wohnraum anfragen.

Die Initiative sucht momentan außer Geldspenden vor allem Übersetzer:innen, aber auch ehrenamtliche Aktivisten, die bei der Verteilung der Spenden und bei Behördengängen helfen.