Raketen-Terror in der Ukraine: Ist der Russe immer Schuld?

Seite 2: Verbotene Splittergeschosse in Rakete?

Die Frage nach der Bewertung stellt sich auch andernorts. So berichtete die australische Tageszeitung The Australian zunächst von "überwältigenden Beweisen", wonach die in Kostjantyniwka eingeschlagene Rakete "verbotene Flechettes" enthielt – "winzige Stahlnägel mit Widerhaken an den Enden, die vom Internationalen Strafgerichtshof als illegal eingestuft werden".

In dem Bericht heißt es weiter:

The Australian hat Fotos und Videos aus der Ukraine erhalten, die die schockierende Wirkung der Flechettes in den Raketen zeigen, die Russland bei seinem Angriff auf den belebten Markt in der Stadt Kostjantyniwka am 6. September eingesetzt hat. (...)

(Der australische Offizier und Chirurg) Dr. (Craig) Jurisevic sagte, dass die Auswirkungen der Bombardierung des Marktes durch den Einsatz von "Flechettes", was auf Französisch "kleine Pfeile" bedeutet und im Ersten Weltkrieg erfunden wurde, noch erschreckender waren.

Der Fall soll in der Ukraine untersucht werden, internationale Ermittlungen zeichnen sich bisher nicht ab. Das hinterlässt schon jetzt einen faden Beigeschmack. Klar ist, dass sich Brüssel und Berlin, aber auch andere Akteure in Nato-Staaten und verbündeten Ländern zu schnell festgelegt haben - unabhängig davon, ob die Verantwortung für die Bluttat jemals geklärt wird und wer dafür verantwortlich ist.

Es steht aber auch eine andere Vermutung im Raum: Werden Morde an Zivilisten vehementer (oder überhaupt) verfolgt, wenn sie der russischen Armee zugeschrieben werden?

Die Antwort können nur die Verantwortlichen in Brüssel und Berlin geben.

Bisher schweigen sie.

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