Rendite steigern mit KI – die Technik ist im Alltag angekommen
ChatGPT und KI – mehr als nur Buzzwords. Sie gestalten in vielen Bereichen die Arbeit neu und nicht immer zu Ihrem Vorteil. Warum Sie vorbereitet sein sollten.
Die überschwängliche Begeisterung bei ChatGPT weicht inzwischen einer realistischen Erwartung. Rückblickend auf das Jahr 2023 gibt SAP-Vorstand Jürgen Müller eine nüchterne Einschätzung zu Künstlicher Intelligenz (KI) ab: "Es hat sich viel getan. Jeder hat eine Menge gelernt".
Natürliche Sprachmodelle seien erstaunlich und "können eine Menge Dinge tun", sagt er weiter. Das Problem sei, dass es ihnen an aktuellem Wissen mangelt: "Wir entwickeln eine Methode, mit der ihr die Stärke eines großen Sprachmodells mit all den unternehmensspezifischen Echtzeitinformationen kombinieren könnt, die ihr benötigt".
Die schnelle Reaktion gilt als Plus der KI. SAP biete deshalb Cloud-basierte Dienste für seine Anwendungen im Finanzbereich oder Personalwesen an.
ChatGPT und Axel Springer: eine neue Ära der Medientechnologie?
Auch der Axel Springer-Konzern will Nutzen aus der neuen Technik ziehen. Das Medienunternehmen verkündet eine "globale Partnerschaft" mit OpenAI, den Eignern von ChatGPT.
"Die Initiative wird das Nutzungserlebnis mit ChatGPT um aktuelle und verlässliche Inhalte zu einer Vielzahl von Themen bereichern. Außerdem vergütet die Partnerschaft die Rolle Axel Springers bei der Mitwirkung an den Produkten von OpenAI", meldet der Konzern.
Porsche und Künstliche Intelligenz: Effizienzsteigerung in der Automobilindustrie
Porsche will ebenfalls nicht zurückstehen: "Der Sportwagenbauer will die Rendite steigern, Künstliche Intelligenz soll einen entscheidenden Beitrag leisten", berichtet das Handelsblatt von Porsche "Der Sportwagenbauer will die Rendite steigern, Künstliche Intelligenz soll einen entscheidenden Beitrag leisten", heißt es in dem Bericht.
Beim Automobilhersteller kommt KI inzwischen in der Produktion, in der Logistik und demnächst auch im Marketing zum Einsatz. Selbstzweck sei das nicht, erklärt Produktionsvorstand Albrecht Reimold.
Beispiele zeigen die Einsatzmöglichkeiten: Das menschliche Auge erkennt in der Autoproduktion kleine Schäden im Lack nur mit höchster Konzentration. Bei Porsche zeigt KI den Angestellten Fehler auf der Autooberfläche an. Die automatische Fehlererkennung ist seit 2022 im Serienbetrieb.
Einsatz von KI in Unternehmen: Vorteile und Herausforderungen
KI wird eingesetzt, wenn die Fehlerquote der Maschine niedriger ist als die der Menschen. Auch in der Verwaltung setzt Porsche die Technik ein. Kosten und Zeit sollen beim Export von Fahrzeugen gespart werden.
Die Zollunterlagen auf Chinesisch zu verstehen, sei für KI einfacher. Die Technik erkennt und übersetzt die Schriftzeichen, setzt sie in den richtigen Kontext und prüft, ob die Vorschriften eingehalten werden.
ChatGPT und seine Anwendungsbereiche in der Wirtschaft
KI ist in vielen Betrieben angekommen. Mit Chatbots sparen sich Unternehmen die Bereitstellung von menschlichen Ansprechpartnern für Kundenfragen. KI im Chatbot simuliert Kundennähe und antwortet in meist normal klingenden Sätzen. Die Gespräche können ausgewertet und dem Kunden weitere Angebote unterbreitet werden.
In den Betrieben sind für ChatGPT viele Anwendungsbereiche denkbar, etwa im Kundenservice, bei der Erstellung von Werbetexten oder als Assistent beim Schreiben von Softwarecode.
Arbeitsbedingungen und Gesundheit: Die Schattenseiten der Technologie
Neue Technik sorgt für alte Probleme, bemängeln die Gewerkschaften. Die Bedingungen am Arbeitsplatz bestimmen maßgeblich die Gesundheit der Arbeitenden. Das macht der Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit seinem "Index Gute Arbeit" für 2023 deutlich. Auch Stress am Arbeitsplatz wirkt sich aus.
Eine aktuelle Befragung der Beschäftigten weist, so der DGB, auf "einen alarmierenden Zusammenhang" hin: Je ausgeprägter die Belastungen bei der Arbeit sind, desto schlechter schätzen die Befragten ihre Gesundheit und ihre künftige Arbeitsfähigkeit ein. Ob die aktuelle Tätigkeit bis zum Eintritt ins Rentenalter beibehalten werden kann, glaubt von den hochbelasteten Beschäftigten lediglich eine kleine Minderheit von 7 Prozent.
Gefährdungsbeurteilungen am Arbeitsplatz: Ein vernachlässigtes Thema
Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen. Doch die DGB-Befragung legt offen, dass "große Defizite bei betrieblichen Maßnahmen" bestehen, um gesundheitliche Gefährdungen der Beschäftigten vermeiden zu können.
Gerade einmal 38 Prozent der Befragten berichteten von einer Gefährdungsbeurteilung für ihren Arbeitsplatz in den vergangenen zwei Jahren. Psychische Arbeitsbelastungen werden dabei kaum berücksichtigt – denn nur 18 Prozent der befragten Beschäftigten berichten von einer vollständigen Gefährdungsbeurteilung für ihre eigene Tätigkeit.
"Das ist nicht akzeptabel", kommentiert DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi. "Beschäftigte bezahlen Arbeitshetze und Arbeitsdichte mit massiven gesundheitlichen Folgen für Körper und Psyche", analysiert Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, das Ergebnis der Umfrage.
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