Sachbücher des Monats: Mai 2009
Die Top Ten unter den Sachbüchern nebst einer persönlichen Empfehlung, jeden Monat neu, präsentiert von Süddeutsche Zeitung / Buchjournal / Börsenblatt / Norddeutscher Rundfunk / Telepolis.
Ilko-Sascha Kowalczuk
Endspiel
Die Revolution von 1989 in der DDR
Nur wenige welthistorische Ereignisse geschahen so unerwartet wie der Mauerfall vor 20 Jahren. Ilko-Sascha Kowalczuk schildert in diesem Buch, warum und wie es 1989 zur Revolution in der DDR kam und welche Entwicklungen die Zeit zwischen dem Sommer 1989 und den freien Wahlen vom 18. März 1990 prägten.
C. H. Beck Verlag, 608 Seiten, EUR 24,90
Jürgen Osterhammel
Die Verwandlung der Welt
Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts
Aus einer Fülle an Material und einer Vielzahl unterschiedlicher Blickwinkel entsteht das tiefgründige Porträt einer faszinierenden Epoche. Osterhammel fragt nach Strukturen und Mustern, markiert Zäsuren und Kontinuitäten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
C. H. Beck Verlag, 1.568 Seiten, EUR 49,90
Ottmar Ette
Alexander von Humboldt und die Globalisierung
Das Mobile des Wissens
Ottmar Ette beschreibt die Entstehung des Humboldtschen Denkens, fragt nach den für Alexander von Humboldt so wichtigen revolutionären historischen und wissenschaftlichen Kontexten, beleuchtet die europäische Verankerung des Berliner Weltbürgers, zeigt den Denker an der Schnittstelle zwischen Romantik und Moderne und legt die Aktualität eines Denkers, Forschers und Schriftstellers dar, der keineswegs zufällig in der gegenwärtigen Phase beschleunigter Globalisierung von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Im Zentrum des Buches steht die grundlegende Verbindung von Reisen und Wissen, von Mobilität und Wissenschaft.
Insel Verlag, 476 Seiten, EUR 24,80
Charlotte Trümpler (Hg.)
Das große Spiel
Archäologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus (1860-1940)
Wie in der Archäologie alles begann. Welche Interessen hatten die Auftrag- und Geldgeber der Pioniere? Was waren die Motive für die Auseinandersetzung mit antiken Kulturen und ihren Hinterlassenschaften? Kurz: Woher stammt die archäologische Wissenschaft?
DuMont Buchverlag, 669 Seiten, EUR 49,90
Thomas Friedman
Was zu tun ist
Eine Agenda für das 21. Jahrhundert
In seinem neuen Buch diagnostiziert Friedman die äußerst gefährlichen Folgen dieser Entwicklung: Die globale Erwärmung und das gewaltige Wachstum der Erdbevölkerung haben die gesamte Menschheit in ein neues Zeitalter versetzt, in das »Zeitalter der Energie und des Klimas«.Übersetzt von Michael Bischoff
Suhrkamp Verlag, 543 Seiten, EUR 24,8
Tilmann Lahme
Golo Mann
Biographie
Golo Mann berühmter Sohn, Emigrant, Gelehrter und scharfsinniger Analytiker im politischen Spannungsfeld zweier Kontinente. Zu Beginn des krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts hineingeboren in eine der prominentesten Familien dieser Zeit, aufgewachsen in der Weimarer Republik, war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus. Die Emigration führte ihn über Frankreich und die Schweiz in die USA. Nach seiner zögerlichen Rückkehr nach Europa folgte mit dem »Wallenstein« und der »Deutschen Geschichte« die späte Anerkennung des Historikers, der sich bis zu seinem Tod 1994 kontrovers und unabhängig in die Geschicke der Bundesrepublik einmischte.
S. Fischer Verlag, 553 Seiten, EUR 24,95
Karl Heinz Bohrer
Das Tragische
Erscheinung, Pathos, Klage
Karl Heinz Bohrer konzentriert sich bei seiner Interpretation der griechischen Tragödien auf ästhetische Fragen. Aus dieser Perspektive werden Verbindungslinien sichtbar, die aus dem antiken Griechenland und der Welt der Polis in die Moderne führen. Die Ästhetik des Schreckens sorgt dafür, dass uns das attische Theater nicht zur Ruhe kommen lässt.
C. Hanser Verlag, 413 Seiten, EUR 24,90
Edgar Wolfrum
Die Mauer
Geschichte einer Teilung
Die Mauer war das zentrale Monument des Kalten Krieges und ein Symbol für die Zweiteilung der Welt. Edgar Wolfrum schildert die Hintergründe ihrer Entstehung, zeigt, was es hieß, in ihrem Schatten zu leben und lässt die dramatischen Ereignisse des Mauerfalls vor 20 Jahren wieder aufleben.
C. H. Beck Verlag, 192 Seiten, EUR 16,90
Christian Meier
Kultur, um der Freiheit Willen
Griechische Anfänge - Anfang Europas?
Wo und wann nahm Europa seinen Anfang? Vielleicht doch schon bei den Griechen? Aber wer waren die eigentlich? Und woher hatten sie, was sie dann auszeichnete? Der alte Orient hat sie stark beeinflußt, aber was sie hervorbrachten, war völlig anders, völlig neu: Ein einziges Mal in der Weltgeschichte wurde eine Kultur nicht um der Herrschaft willen gebildet, sondern von breiteren Kreisen her, die sich herausgefordert sahen, ihre Freiheit gegen alle davon ausgehenden Zumutungen zu befestigen und zu entfalten.
Siedler Verlag, 368 Seiten, EUR 22,95
Marcel Hénaff
Der Preis der Wahrheit
Gabe, Geld und Philosophie
Besteht eine Beziehung zwischen Wahrheit und Geld? Kann man von einem Preis der Wahrheit sprechen? Anders als die Sophisten, die einen Preis für ihre Lehren festsetzen, spricht Sokrates ohne Bezahlung. Doch nimmt er Geschenke an, die der von ihm angebotenen Gabe entsprechen. Er muß es sogar, wie Aristoteles versichert, weil Wissen und Geld kein gemeinsames Maß besitzen.Übersetzt von Eva Moldenhauer
Suhrkamp Verlag, 636 Seiten, EUR 39,80
Besondere Empfehlung des Monats Mai 2009 von Andreas Wang:
Rahel Jaeggi und Tilo Wesche (Hg.)
Was ist Kritik?
Wie stellt sich in den unterschiedlichen Praktiken der Kritik das Verhältnis von Analyse und Bewertung dar, und wie sind die Maßstäbe auszuweisen, die es dem Kritiker erlauben, eine gegebene Situation als falsch, schlecht, unangemessen oder defizitär zu bezeichnen? Aus unterschiedlichen Perspektiven geben die Beiträge dieses Bandes Antworten auf diese Fragen.
Suhrkamp Verlag, stw 1885, 375 Seiten, EUR 14,00