Saudi-Arabien: Auf Konfrontation mit dem Westen
Seite 2: Das Preisschild für verbesserte Beziehungen mit Israel
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In den USA indes beobachtet man die saudischen Macht-Ambitionen mit großer Sorge. Und auch mit einer Portion Selbstüberschätzung:
Das Weiße Haus müsse nun seinen Einfluss nutzen, um Riad in die Schranken zu weisen, dafür zu sorgen, dass Baschar al Assad weiterhin geächtet wird, fordern Kommentatoren in Medien wie der Washington Post.
Es brauche Gesetze, um jene zu bestrafen, die US-Sanktionen verletzen. Doch der Gipfel der Arabischen Liga, die Weigerung, sich voll und ganz hinter die westliche Ukraine-Politik zu stellen, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Saudi-Arabien überhaupt nicht vorhat, sich darauf einzulassen.
Schon im September vergangenen Jahres kehrte ein brüskierter US-Präsident Joe Biden nach einem Staatsbesuch in Saudi-Arabien heim: Der Plan, eine zu 34 Jahren Haft verurteilte Frauenrechtsaktivistin freizubekommen, die Normalisierung der Beziehungen mit Israel voranzubringen, ging nicht auf; er bekam keinerlei Zugeständnisse. Und ließ Mohammad bin Salman gleichzeitig umfangreiche militärische Sicherheitsgarantien da.
Und immer wieder ätzen regierungsnahe Personen in sozialen Netzwerken gegen westliche Regierungen: Sie seien verantwortlich für die Lage im Nahen Osten, sollten besser ruhig sein.
Natürlich stimmt das nicht einmal im Ansatz; die Dinge sind viel komplexer. Doch die arabische Öffentlichkeit liest so etwas gerne; es bestätigt das lange gehegte Gefühl, dass der Westen nur vorhat, die Menschen in der Region zu übervorteilen.
Und so erklärte der Kronprinz dem US-Präsidenten im März, natürlich seien Beziehungen zu Israel nicht vom Tisch. Und zeigte sofort das Preisschild: Die USA müssten sämtliche Hindernisse für Saudi-Arabien bei Rüstungskäufen abschaffen, umfassende Sicherheitsgarantien abgeben, außerdem beim Aufbau eines zivilen Nuklearprogramms helfen.