Steuer auf Treibhausgase?
Seite 4: Algen legen AKW lahm
Das wird vermutlich auch nötig sein, wenn das Land bis 2025 aus der Kohle aussteigen will. Mit den neuen AKW geht es nämlich nur schleppend voran. Zuletzt gab es auf der Baustelle Hinkley Point im Südwesten des Landes einen erfolgreichen Streik, weil die Bauarbeiter nicht für den Ausfall bezahlt werden sollten, der durch schweren Schneefall verursacht worden war.
Der Strom aus den dort geplanten Reaktoren Hinkley Point C1 und C2 (geschätzte Baukosten zur Zeit 20 Milliarden Pfund (knapp 23 Milliarden Euro)) wird einst mit einer garantierten Einspeisevergütung von 0,0925 Pfund (10,5 Euro-Cent) pro Kilowattstunde bezahlt werden, wobei der Preis - anders als bei deutschen Solar- oder Windkraftanlagen - an die Inflation angepasst werden wird.
Einmal fertig, werden die Anlagen also reine Gelddruckmaschinen sein, sofern sie denn störungsfrei laufen. Neue Windparks an Land sowie Solaranlagen werden hingegen, so jedenfalls eine Analyse, die die britische Times zitiert, schon ab den frühen 2020ern ohne Subventionen und Garantiepreise auskommen können.
Ansonsten haben, wie berichtet, die Schweizer Behörden tatsächlich einen der dortigen Uraltmeiler, den seit 1969 laufenden Reaktor Beznau 1, wieder ans Netz genommen und auch den unweit davon in Frankreich stehenden Meiler Fessenheim 2 (seit 1977 kritisch) möchte der dortige Betreiber EDF gerne noch einmal in Betrieb nehmen.
Derweil kämpfen die britischen Alt-AKW weiter mit recht profanen Problemen. Einer der beiden ebenfalls von EDF betriebenen Reaktoren im AKW Torness östlich vom schottischen Edinburgh musste - mal wieder - wegen Seetang abgeschalteten werden. Dieses war, wie der Guardian berichtet, von starken Winden in die Kühlwassersysteme gedrückt worden. In Großbritannien sind nach Angaben von Wikipedia noch 15 Reaktoren in Betrieb. Der letzte soll 2035 stillgelegt werden, die anderen 2030 oder früher.