Syrien: Russland schlägt die Einrichtung "sicherer Zonen" vor

Seite 2: Risiken und amerikanische Zurückhaltung

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ein Risiko kann aber, wie man aus Erfahrung weiß, allein schon durch Hilfslieferungen aufkommen, die für die Sicherheitszonen vorgesehen sind. Putin machte geltend, dass er die syrische und die iranische Regierung zur Schaffung der sicheren Zonen konsultiert habe und zuletzt, am Dienstag mit US-Präsident Trump dazu ein Telefongespräch geführt habe. Soweit er Trump verstanden habe, unterstütze die US-Regierung diese Ideen.

Die Unterhaltung sei sehr gut gewesen und habe eine Diskussion über sichere oder Deeskalationszonen in Syrien eingeschlossen, "um einen andauernden Frieden aus humanitären oder einer Menge anderen Gründen zu erreichen", heißt es in der Gesprächszusammenfassung des Weißen Hauses.

Dort wird auch darauf verwiesen, dass ein Vertreter an den Waffenstillstands-Gesprächen in der kasachischen Hauptstadt teilnimmt. Dass an den Gesprächen am Mittwoch und Donnerstag, 3. und 4. Mai, diesmal mit Stuart Jones ein Referatsleiter des Außenministeriums teilnimmt und nicht wie zuvor der US-Botschafter in Kaschastan, wird zwar von Medien als höherrangige Vertretung notiert, allerdings auch in den Kontext einer zurückhaltenden Position der USA gegenüber dem Astana-Prozess gestellt. Der ist schließlich vor allem eine russische Initiative. Es geht auch ums Prestige.

Nach Informationen des Magazins Middle East Eye haben Vertreter der syrischen Oppositionsmilizen angekündigt, den letzten Verhandlungstag zu boykottieren wegen "gewaltsamer Luftangriffe auf Zivilisten". Die Geste ist nicht unbekannt. Unklar ist, wie derzeit der Stand der Verhandlungen aussieht.

Laut der saudischen Publikation as-Sharq al-Awsat besteht ein Streitpunkt in der Rolle der iranischen Milizen bei der Sicherung bzw. Überwachung der Deeskalationszonen. Zu erfahren ist in dem Bericht auch, dass laut dem Vertreter der Oppositionsmilizen Abdel Rahman al-Hajj der russische Vorschlag der Sicherheitszonen als taktisches Zuvorkommen der russischen Seite gegenüber den amerikanischen Vorschlägen interpretiert wird.