Tesla erhält grünes Licht für erste Ausbaustufe in Grünheide
Der US-Autobauer Tesla hat die erste Teilgenehmigung für die Erweiterung seines Werks bei Berlin erhalten. Doch wann der Ausbau tatsächlich startet, ist offen.
Tesla ist seinem Ziel, die Kapazität seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin zu verdoppeln, einen wichtigen Schritt nähergekommen. Wie das brandenburgische Umweltministerium mitteilte, hat das Landesumweltamt dem US-Elektroautobauer eine erste umweltrechtliche Genehmigung für die geplante Erweiterung erteilt.
Änderungen an bestehenden Anlagen genehmigt
Nach Angaben des Ministeriums handelt es sich dabei zunächst um Änderungen und Optimierungen an bereits errichteten Gebäuden und Anlagen auf dem bestehenden Werksgelände. Tesla selbst sprach laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) von einem "wichtigen Meilenstein", der dem Unternehmen die nötige Planungssicherheit gebe, um zukünftige Projekte schneller umsetzen zu können.
Mit der Teilgenehmigung darf Tesla unter anderem eine weitere große Halle bauen sowie die Infrastruktur für Lagerflächen, ein Batteriezellen-Testlabor und Logistikbereiche erweitern. Für die Baumaßnahmen müsse kein zusätzlicher Wald gerodet werden, betonte das Umweltministerium.
Produktion soll auf eine Million Autos pro Jahr steigen
Langfristig will Tesla die Produktionskapazität in Grünheide von derzeit geplanten 500.000 Fahrzeugen auf eine Million Autos pro Jahr verdoppeln. Auch die Speicherkapazität der Batteriefertigung soll von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr erhöht werden. Dafür hatte der Autobauer einen dreiteiligen Genehmigungsantrag gestellt.
Mit der ersten Teilgenehmigung stellt die Behörde laut Tesla auch fest, dass ein möglicher weiterer Ausbau mit einer Verdoppelung der Produktions- und Batteriekapazität "mit den dargestellten Umweltauswirkungen grundsätzlich genehmigungsfähig" sei.
Zeitpunkt des Ausbaus noch offen
Wann genau Tesla die genehmigten Ausbaumaßnahmen tatsächlich umsetzen und den Antrag auf Verdoppelung der Kapazitäten stellen wird, ließ das Unternehmen allerdings offen. "Abhängig von der Marktentwicklung und den Rahmenbedingungen werden wir die nächsten Schritte einleiten", hieß es.
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Werksleiter André Thierig hatte laut dpa im August erklärt, Tesla werde nicht mehrere Milliarden in den Ausbau investieren, "ohne dass die Signale ganz klar sind, dass das vom Markt auch abgefragt wird". Derzeit leidet die Nachfrage nach Elektroautos in Europa unter hohen Preisen und dem Auslaufen von Kaufanreizen.
Lokaler Widerstand gegen Tesla-Erweiterung
Die Pläne von Tesla, die Kapazität zu verdoppeln, stoßen zudem auf heftigen Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern. Anfang des Jahres sprachen sich die Bürger von Grünheide in einem nicht bindenden Bürgerentscheid mehrheitlich gegen eine Erweiterung aus.
Aktivisten, die seit mehr als einem halben Jahr in Baumhäusern in der Nähe des Werks ausharren, protestieren gegen weitere Rodungen. Sie wollen auch den Bau eines Güterbahnhofs für Tesla auf einem Nachbargrundstück verhindern, für den wiederum Bäume gefällt werden müssten. Dieses Grundstück hat der Autobauer allerdings bisher nicht vom Land gekauft.