Tesla in Grünheide: Elektroauto für 25.000 Euro geplant
Tesla kündigt ein günstiges E-Auto aus Grünheide an. Ziel: 20 Millionen verkaufte Fahrzeuge bis 2030. Wie wird der Preis die E-Mobilität revolutionieren?
Tesla plant ein Elektroauto, das nur 25.000 Euro kosten soll. Es soll in Grünheide bei Berlin gebaut werden. Das berichtete Reuters am Montag unter Berufung auf "eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle".
Konzernchef Elon Musk habe die Pläne bereits am Freitag den Mitarbeitern der Tesla-Fabrik mitgeteilt. Wann die Produktion beginnen soll, ist aber noch unklar. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab.
Tesla's Großambitionen bis 2030
Der Autobauer hat allerdings große Pläne. Bis 2030 will Tesla die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge auf 20 Millionen steigern. Entscheidend dafür ist die Expansion in den Massenmarkt. Mit einem günstigen Fahrzeug will der US-Konzern nun punkten.
In Europa und den USA scheiterte der Massenabsatz bisher an den hohen Preisen für Elektroautos. Sie gehören neben den hohen Zinsen zu den Faktoren, die laut Umfragen die Akzeptanz der Technologie hemmen.
Der durchschnittliche Einzelhandelspreis eines Elektrofahrzeugs in Europa lag im ersten Halbjahr 2023 bei über 65.000 Euro, verglichen mit etwas über 31.000 Euro in China.
Musk hatte lange geplant, ein erschwinglicheres Elektroauto zu bauen, erklärte aber 2022, dass er die Technologie bislang nicht beherrsche, und legte das Projekt auf Eis. Jetzt scheint das Unternehmen Fortschritte gemacht zu haben.
Innovative Fertigungstechnik: Das Gigacasting-Verfahren
Im September wurde über eine Innovation berichtet, die es ermöglicht, fast den gesamten Unterboden des Elektroautos in einem Stück zu gießen. Bisher sind dafür rund 400 Einzelteile nötig.
Gelänge mit dem "Gigacasting"-Prozess der Durchbruch, würde das die Produktion beschleunigen und die Kosten senken. Ein Elektroauto könnte dann in 18 bis 24 Monaten entwickelt werden, während die Konkurrenz noch etwa doppelt so lange benötigt.
Die Kapazität des Tesla-Werks in Grünheide soll deutlich erhöht werden. Künftig sollen dort bis zu einer Million Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen. Im März hieß es, dass rund 5.000 Fahrzeuge pro Woche produziert werden, was etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr entspricht.
Umwelt und Expansion: Tesla im Dialog mit Behörden
Noch ist allerdings unklar, ob die Expansionspläne des Autoherstellers aufgehen. Die lokalen Behörden hatten im Oktober erklärt, dass für die Erweiterung des Werks weitere Informationen vorgelegt werden müssten. Das Unternehmen müsse darlegen, wie seine Expansionspläne mit den Naturschutzgesetzen vereinbar seien. Erst dann könne über eine Genehmigung entschieden werden.
Zuletzt war Tesla wegen der Arbeitsbedingungen in Grünheide in die Kritik geraten. So hatte die IG Metall bemängelt, dass die Löhne bei Tesla rund 20 Prozent unter denen anderer Hersteller lägen.
Wohl auch um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, wurde den Beschäftigten am Freitag eine Lohnerhöhung in Aussicht gestellt. Alle Beschäftigten sollen ab November vier Prozent mehr Lohn erhalten. Und wer in der Produktion arbeitet, soll ab Februar 2024 jährlich 2.500 Euro mehr bekommen, was einer Lohnerhöhung von 18 Prozent in eineinhalb Jahren entspricht.
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