Tesla strebt nach massivem Stellenabbau und Milliarden-Vergütung für Elon Musk
56 Milliarden US-Dollar – so viel soll Elon Musk als Vergütung erhalten. Die andere Seite der Medaille: Jede zehnte Stelle im Unternehmen soll wegfallen.
Die Woche begann mit einem Schock für die Beschäftigten des US-Autobauers Tesla. Es sollen massiv Stellen abgebaut werden, berichteten verschiedene Medien. Jeder zehnte Mitarbeiter müsse gehen, hieß es. Betroffen seien rund 14.000 Arbeitsplätze, davon etwa 3.000 im deutschen Werk in Grünheide.
Tesla plant massiven Stellenabbau
Durch das schnelle Wachstum sei es in verschiedenen Bereichen zu Doppelungen von Aufgaben und Rollen gekommen, zitierte etwa das Handelsblatt aus einer E-Mail von Musk. Deshalb müssten nun die Kosten gesenkt und die Produktivität gesteigert werden. Das Ziel: das Unternehmen für die nächste Wachstumsphase fit zu machen.
Das Unternehmen beeilte sich, die Ängste zu zerstreuen. Die Zahl von 3.000 Stellen, die angeblich in Grünheide wegfallen sollen, entbehrten jeglicher Grundlage, erklärte eine Sprecherin. Laut einem weiteren Bericht des Handelsblatts grassiere aber dennoch in der Belegschaft die Angst.
Unternehmen beantragt für Elon Musk erneut rekordverdächtige Vergütung
Aus den USA kommt derweil eine weitere Nachricht: Tesla hat seine Aktionäre aufgefordert, eine Vergütung für Elon Musk zu genehmigen. Die Höhe: 56 Milliarden Euro. Das Vergütungspaket wurde 2018 festgelegt, aber im Januar von einem US-Gericht für ungültig erklärt.
Die geplante Vergütung sah vor, dass Musk weder ein Gehalt noch einen Bonus erhält. Stattdessen orientierte sie sich am Marktwert des Unternehmens. Dieser soll Schätzungen zufolge in den nächsten zehn Jahren auf bis zu 650 Milliarden US-Dollar steigen. Derzeit wird das Unternehmen laut Reuters mit etwas mehr als 500 Milliarden US-Dollar bewertet.
Gericht erklärt Musks Vergütung für ungültig
Wäre das Vergütungspaket für Musk durchgegangen, wäre es wahrscheinlich das größte in der amerikanischen Geschichte gewesen. Die Richterin Kathaleen McCormick vom Court of Chancery in Delaware hatte die Vergütung von Musk jedoch als "unfassbare Summe" bezeichnet, die den Aktionären gegenüber unfair sei.
In ihrer 201-seitigen Stellungnahme schrieb McCormick: Der Umfang des "größten Vergütungsplans aller Zeiten" scheine darauf abgestimmt worden zu sein, Musk dabei zu helfen, das zu erreichen, was er für eine "gute Zukunft für die Menschheit" hielt.
Lesen Sie auch
Tesla unter Druck: Behörde hinterfragt Sicherheit des Autopilot-Systems
EU-Strafzölle gegen China: Explodieren jetzt die Preise für Elektroautos?
Chinesen greifen Tesla mit billigen humanoiden Robotern an
Tesla will bald echte humanoide Roboter einsetzen – aber wofür?
Warum Elon Musk mit rechten Politikern kungelt
Doch damit war die Geschichte nicht zu Ende. Elon Musk zeigte sich danach gekränkt und schrieb in seinem sozialen Netzwerk X, man sollte nie in Delaware ein Unternehmen gründen.
Tesla kämpft weiter für Musks Vergütungspaket
Bis heute wurde der Vergütungsplan nicht aufgegeben. Im Gegenteil: Robyn Denholm, Vorsitzende des Verwaltungsrates von Tesla, schrieb nun einen Brief an die Aktionäre, in dem sie für eine Zustimmung zu dem Plan warb.
Sie schrieb: "Wir sind mit der Entscheidung des Gerichts in Delaware nicht einverstanden und glauben nicht, dass das, was das Gericht in Delaware gesagt hat, dem entspricht, wie das Gesellschaftsrecht funktionieren sollte oder funktioniert".
Neben der erneuten Zustimmung zu Musks Vergütungspaket bittet Tesla seine Investoren auch um Zustimmung zur Verlegung des Firmensitzes von Delaware nach Texas.