Tierleid unter Wasser

Seite 3: Bio-Fisch – meist weniger fett, dafür aromatisch

Fisch, der nach EU-Bio-Richtlinien aufgezogen wurde, punktet nicht nur bei Tierwohl und Geschmack, sondern auch bei Gesundheit und Umwelt. Denn die Regeln sind streng: Pflanzliche Futtermittel müssen aus Bio-Anbau, Fischmehl und Fischöl müssen aus nachhaltiger Fischerei stammen. Um stressfrei heranwachsen zu können, brauchen die Fische viel Platz.

Einem Bio-Karpfen müssen rund 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Karpfen aus konventioneller Aufzucht hat etwa achtmal weniger Platz. Auf den Einsatz von Hormonen, künstlichen Farbstoffen und Pestiziden wird verzichtet. Antibiotika dürfen nur in Ausnahmen verabreicht werden. Gentechnisch veränderte Organismen sind sowohl im Futter als auch im Fisch verboten. All das wirkt sich positiv auf natürliches Wachstum, Gesundheit und Geschmack der Tiere aus.

Noch strenger als EU-Bio sind die Richtlinien der Bio-Verbände. Naturland etwa zertifiziert allerlei Fischarten aus Farmen in Asien und Südamerika. Bioland hingegen fokussiert sich auf einheimische naturnah bewirtschaftete Karpfenteiche. Karpfen sind vielseitig: Außer von Schnecken, Maden, Wasserflöhen, Muscheln, Würmern und Raupen ernähren sie sich auch von pflanzlicher Nahrung.

Grundsätzlich ist Fisch aus kleinen regionalen Fischzuchten zu empfehlen. Mit einer Ausnahme: Aal. Dieser Fisch gilt hierzulande als vom Aussterben bedroht und sollte von allen Speisekarten gestrichen werden.

Filmtipp: Die Gier nach Lachs (Arte-Doku, D 2020)