Türkei will auch Mauer an der Grenze zum Iran bauen
Auch Kampfdrohnen werden an den Grenzen eingesetzt, vorgestellt werden jetzt auf einer Waffenmesse türkische Kamikazedrohnen
Die Türkei schließt sich weiter ein. Noch ist die Mauer an der syrischen Grenze nicht fertiggestellt, plant man in Ankara bereits den nächsten Mauerbau an der iranischen Grenze. Bis zu 1000 Kämpfer sollen in Lagern entlang der Grenze leben. Sie würden über die Grenze kommen, Angriffe ausüben und sich dann wieder zurückziehen.
So lautet zumindest die Begründung für den neuen Plan zur Errichtung einer Grenzsperre, den ein hoher Regierungsangehöriger Hurriyet mitgeteilt hat. Danach soll als "Vorsichtsmaßnahme" ein 70 km langer Grenzzaun mit Wachtürmen, Kameras und Scheinwerfern an der Grenze errichtet werden. Die 140 km Schnellstraße von der Provinz Tunceli bis zur Proving Elazig soll überdies mit Kameras überwacht werden, um Anschläge dort zu verhindern.
Mit dem Einsatz von Kampfdrohnen habe man auch Angriffe von PKK-Verbänden in Städten unterbunden. Sobald diese bemerkt wurden, habe man direkt angegriffen. Jetzt habe die PKK ihre Taktik verändert. Bewaffnete Kämpfer würden nicht mehr in Städte eindringen und sich nicht mehr in größeren Gruppen bewegen, sondern nur noch in kleineren Gruppen aus 3-4 Mann.
Der Bau der Mauer, ausgeführt vom türkischen Baukonzern Toki, entlang der syrischen Grenze geht unterdessen weiter. 350 km wurden bereits mit einer "modularen" Betonmauer versehen. Die jeweils sieben Tonnen schweren Betonmauern sind 3 m hoch und 2 m breit und mit Stacheldraht oben versehen. Gebaut werden in der Regel zwei Mauern, zwischen denen eine Straße verläuft. Vorgesehen ist, die Mauer fast an der gesamten, 900 km langen Grenze zu errichten.
Die Grenze wird durch Kameras auf 20 m hohen Türmen überwacht, zudem wurden Fahrzeuge der Grenzpatrouillen mit Aufbauten ausgestattet, auf denen Kameras angebracht sind, um über die Mauer sehen zu können. Teilweise wurde die Mauer durch ein Minenfeld verstärkt und mit Gräben und Stacheldraht gesichert. Das Gebiet wurde zu militärischen Sicherheitszonen erklärt. Mit der Mauer wurde praktisch die Flucht von Syrern in die Türkei unterbunden und Syrien damit auf der Nordseite zu einem Gefängnis. Bulgarien hatte im Norden der Türkei gewissermaßen den Bau eines Grenzzauns abgenommen, auch Griechenland hat bereits an einer kurzen Strecker an der Landgrenze zur Türkei, wo nicht der Fluss Evros die Länder trennt, einen Grenzzaun errichtet.
Kamikaze-Drohnen für den Antiterrorkrieg
Nachdem die USA der Türkei keine Kampfdrohnen liefern wollten hat das Land selbst predatorähnliche Geräre entwickelt (Türkei steigt in den Club der Länder mit Kampfdrohnen ein), die seit letztem Jahr auch eingesetzt werden (Türkei setzt bewaffnete Drohnen auch im Inland ein). Nun sollen neue Drohnen für Sicherheits- und Antiterroroperationen eingesetzt werden, die von dem türkischen Rüstungskonzern STM Defense Technologies and Engineering für das Verteidigungsministerium entwickelt wurden und auf der Waffenmesse IDEF, die morgen beginnt, vorgestellt werden.
Es handelt sich um kleine, 3,7 kg schwere und 12,5 cm lange Kamikazedrohnen namens Alpagu mit 4 Flügeln, die innerhalb von 45 Sekunden gestartet werden, eine Reichweite von 5 km haben und 10 Minuten in einer Höhe bis zu 400 m mit einer Geschwindigkeit bis zu 80 km/h fliegen können. Sie können ein Ziel ferngesteuert oder autonom, was wohl vorprogrammiert heißen dürfte, angreifen, indem sie sich auf es niederstürzen. Vermutlich werden sie dafür, wie auch die selbstgebastelten Kamikazedrohnen des Islamischen Staats, mit einer Sprengladung ausgestattet. Mit einem Gewicht von nicht einmal 4 kg sollte der Effekt bescheiden sein, auf Videos wird gezeigt, dass etwa ein Fahrzeug getroffen und in Brand gesetzt werden könnte.
Sie sollen zusammen mit angeblich autonomen Kargu-Drohnen agieren, die allerdings im Werbevideo auch ferngesteuert werden. Diese 6,2 kg schweren Drohnen mit einer Reichweite von ebenfalls 5 km, einer Flughöhe bis zu 1 km und einer Flugdauer von 10 Minuten, sollen zur Überwachung dienen und von KI-Algorithmen gesteuert werden. Auch mit diesen sollen Kamikazeangriffe ausgeführt werden können.