Türkischer Geheimdienst MIT steht nun unter Erdogans Kontrolle
Seite 2: Gescheiterte Entführung eines PKK-Kaders im Irak
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- Gescheiterte Entführung eines PKK-Kaders im Irak
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Vor ca. einem Monat reisten zwei MIT-Agenten mit Diplomatenpässen in die Kurdische Autonomieregion ein. Dabei soll es sich um die Leiter der MIT-Zellen in der Region handeln, die direkt dem Geheimdienstchef Hakan Fidan unterstellt sind. Es wird von einem >Netzwerk von verschiedenen MIT-Zellen in der KRG berichtet.
Die Medienagentur NRT berichtete, zwei Agenten des türkischen Geheimdienstes sollen nach Suleymania/Irak entsandt worden sein u.a. mit dem Auftrag, einen hochrangigen PKK-Funktionär zu ermorden. Verschiedenen Medienberichten zufolge richtete sich die gescheiterte Entführungsaktion gegen den zweitwichtigsten Mann Cemil Bayik. In Dukan, nordwestlich von Suleymania, wurden die MIT-Agenten von der PKK gestellt und ins Hauptquartier der PKK im Qandil-Gebirge gebracht. Die türkische Regierung beschuldigte die Patriotische Union Kurdistans (PUK), in deren Herrschaftsbereich sich die Verschleppung ereignete, ihre Agenten nicht ausreichend unterstützt zu haben.
Wie am Freitag vergangener Woche bekannt wurde, hat die Abschiebung des PUK-Vertreters Bahroz Galali aus der Türkei mit der Verhaftung der MIT-Agenten in Suleymania zu tun. Galali war die letzten 17 Jahre als Vertreter der PUK in Ankara. Der Diplomat vermittelte in früheren Jahren zwischen Ankara, der PKK in Qandil sowie dem PUK-Chef Jalal Talabani.
Die türkische Regierung forderte einen Tag nach der Verhaftung von Galali, die PUK solle sich dafür einsetzen, zwei von der PKK gefangen genommene "Diplomaten" frei zu bekommen. Dass es sich um MIT-Agenten handelte, wurde nicht erwähnt. Dies erfuhr die PUK erst im Gespräch mit dem KCK (Union der Gemeinschaften Kurdistans). Das PUK-Politbüro-Mitglied Saadi Ahmed Pira teilte NRT mit, die Türkei lasse die PUK den Preis für ihr eigenes Versagen zahlen.
Die PKK ihrerseits ließ verlauten, dass sie nicht beabsichtige, die beiden türkischen Agenten freizulassen. Die PKK hatte in den letzten Jahren schon mehrere MIT-Agenten, Soldaten und Polizeibeamte festgenommen und der türkische Staat hatte keine Anstalten gemacht, sich für ihre Freilassung einzusetzen. Merkwürdig, dass sie nun so vehement diese beiden Agenten zurückfordert.