Umweltministerin fordert Tagebau-Moratorium
Seite 4: Keine Abhängigkeit von "Ölscheichs"
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Ein erheblicher Teil des niederländischen Erdgases wird übrigens nach Deutschland exportiert, wie unter anderem die Umweltschützer von "Ende Gelände" kritisch anmerken. Und woher kommt der Rest der deutschen Öl- und Gasimporte?
Pepe Escobar beschrieb in einem Beitrag in der Asia Times Online eine Annäherung zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsidenten Vladimir Putin mit dem Hinweis darauf, Deutschland müsse Angst haben, dass Iran die Straße von Hormus schließe. Das ist der Ausgang des Persischen Golfs, von wo in Escobars Vorstellung hierzulande ein wichtiger Teil der Öl- und Gasimporte bezogen werde.
Derlei spukt womöglich auch in manchem deutschen Kopfe herum, den die Angst vor den "Ölscheichs" umtreibt, doch entbehrt es jeder Grundlage. Gas wird ausschließlich über Pipelines importiert, während die Golfanrainer ihr reichlich vorhandenes Erdgas verflüssigen und per Tanker ausführen.
Iran ist aber auch mit dem eurasischen Pipelinenetz verbunden, ohne allerdings darüber im nennenswerten Umfang nach Deutschland zu liefern. Die deutschen Gasimporte kamen 2014 vielmehr vor allem aus Russland (38 Prozent), den Niederlanden (28 Prozent) und Norwegen (21 Prozent). Etwa sechs Prozent des Verbrauchs - mit abnehmender Tendenz - wird mit heimischer Förderung abgedeckt.
Auch beim Erdöl dominiert Russland mit 39 Prozent. Es folgen Großbritannien, Norwegen, und Kasachstan mit 12, 11 und zehn Prozent. Abgesehen vom großen Gewicht der russischen Lieferanten sind die deutschen Öleinfuhren stark diversifiziert.
Weniger als zehn Prozent kommen aus den Golfstaaten und der Iran spielt bisher überhaupt keine Rolle. (Die Zahlen sind für das erste Halbjahr 2016 aber durchaus exemplarisch für die Importsituation der letzten Jahre. Ein ganz ähnliches Bild zeichnet zum Beispiel auch das Bundeswirtschaftsministerium.)
Was mal wieder fehlt
Und wie fast immer gab es auch diese Woche mehr Themen, als in der Wochenschau untergebracht werden konnten. Das wichtigste davon ist sicherlich, wie die Bundesregierung gerade nach der Solar- nun auch die Windenergie vor die Wand fährt. Dazu demnächst mehr.