Von der fehlenden wissenschaftlichen Begründung der Corona-Maßnahmen
Seite 4: Der tatsächliche Zeitpunkt des Rückgangs der Todesfälle
- Von der fehlenden wissenschaftlichen Begründung der Corona-Maßnahmen
- Der tatsächliche Anstieg in den täglichen Neuinfektionen
- Ein weiterer Faktor: andere Krankheitserreger
- Der tatsächliche Zeitpunkt des Rückgangs der Todesfälle
- Zur Überlastung des Gesundheitssystems
- Fazit
- Quellen:
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Aufgrund von offenen Fragen bezüglich der Sterbedaten, die mittlerweise durch eine Anfrage an die Esri Deutschland GmbH, über welche das RKI die Daten zu den Neuinfektionen und Todesfällen öffentlich bereitstellt, geklärt wurden, ist für die nächsten beiden Kapitel ein Update online gestellt worden: Die eigenartige Verlaufskurve der Coronavirus-Todesfälle.
Man kann sich nun noch fragen, wie das zu den aktuellen Berichten passt, dass die Anzahl der Todesfälle in der letzten Woche (13.-17. April) angeblich noch einmal so stark gestiegen sei. So sagte der RKI-Vizepräsident Lars Schaade auf einer Pressekonferenz am 21. April: "In der letzten Woche haben wir zudem den bisher größten Anstieg bei der Zahl der Todesfälle gesehen. Am 16.4.2020 waren es 315 neu übermittelte Todesfälle an einem Tag."
Hier gibt es einen ersten sehr frappierenden Aspekt: Auch hier zeigt eine genauere Betrachtung, dass die Zahlen zum Verlauf der Todesfälle sehr irreführend dargestellt und interpretiert werden. Um das dahintersteckende Problem sehen zu können, wollen wir uns zunächst die übliche Darstellung des Verlaufs der Todesfälle ansehen. In der folgenden Abbildung sieht man beispielsweise den Verlauf der Todesfälle in Deutschland entsprechend der Daten des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC, Stand 23.4.) (Anmerkung 22:00 Uhr: Laut Beschreibung der Daten der Datendownload-Quelle NPGEO Corona Hub 2020 entspricht das Meldedatum dem Datum, wann der Fall dem Gesundheitsamt bekannt geworden ist. Allerdings bleibt unklar, ob das dem tatsächlichen Sterbedatum entspricht. Dieser Aspekt wird aktuell geklärt und der Beitrag in Kürze gegebebenfalls entsprechend upgedated.)
Angesichts solcher Graphiken könnte man in der Tat meinen, dass die Anzahl der Todesfälle bis zum 16. April angestiegen ist und frühestens zum 17. April zu sinken beginnt. Ein genauerer Blick offenbart aber, dass das eine sehr irreführende Darstellung ist. Was die Graphik zeigt, ist die Anzahl der Todesfälle, die an einem bestimmten Tag dem RKI neu gemeldet wurde.
Jetzt ist es aber so, dass es bei den Todesfällen einen sehr großen Meldeverzug von 14 Tagen und mehr gibt. Das heißt: Kaum einer der an einem bestimmten Tag neu gemeldeten Todesfälle ist auch an diesem Tag geschehen, sondern in Wirklichkeit irgendwann in den 14 Tagen vorher. Beispielsweise sind laut dem öffentlich verfügbaren Datensatz vom RKI von den am 16. April verstorbenen Personen - dem bisherigen Maximum - nur 5% auch an dem Tag verstorben, und auch nur überhaupt 25% in der Woche davor.
Zeichnet man nun eine Graphik zum Verlauf der Todesfälle basierend auf dem tatsächlichen Sterbedatum (laut Meldung beim Gesundheitsamt), zeigt sich ein völlig anderer Verlauf (Stand 23.4.). (Anmerkung 22:00 Uhr: Laut Beschreibung der Daten der Datendownload-Quelle NPGEO Corona Hub 2020 entspricht das Meldedatum dem Datum, wann der Fall dem Gesundheitsamt bekannt geworden ist. Allerdings bleibt unklar, ob das dem tatsächlichen Sterbedatum entspricht. Dieser Aspekt wird aktuell geklärt und der Beitrag in Kürze gegebenenfalls entsprechend upgedated.)
Wie man sehr eindrücklich sieht, sinkt die Anzahl der Coronavirus-Todesfälle in Wirklichkeit bereits seit Anfang April. Man muss hier noch den Meldeverzug beachten. Aber diese Graphik sieht seit über einer Woche unverändert aus, und selbst wenn man den geschätzten Meldeverzug der kommenden 20 Tage (die gelben Balken) auf die jeweiligen Tage draufschlägt, ändert sich daran nichts. Die übliche Art der Darstellung der Todesfälle im Sinne der neu hinzugekommenen Todesfälle pro Tag verbirgt also, dass die Anzahl der Todesfälle in Wirklichkeit bereits seit drei Wochen sinkt.
Der Zeitpunkt des Rückgangs der Todesfälle stimmt an sich gut mit der obigen Schätzung des wahren Verlaufs der Neuinfektionen überein. Laut Studien liegen zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und dem Zeitpunkt des Todes im Schnitt ungefähr 24 Tage, was relativ gut zu den obigen Schätzungen passt.
Problem bei den Todeszahlen
Es gibt aber noch einen frappierenden zweiten Punkt. Um diesen zu sehen, muss man sich die Verlaufskurven für die Neuinfektionen und die Todesfälle im Vergleich ansehen. Um die beiden Kurven gut vergleichen zu können, ist in der folgenden Graphik die Anzahl der Neuinfektionen über die aktuelle Sterberate auf das Niveau der Anzahl der Todesfälle gebracht. Das heißt praktisch: Wir zeichnen die Verlaufskurve der Neuinfektionen so, dass sie zeigt, wie viele Personen irgendwann später daran sterben sollten laut der Sterberate. Dann zeigt sich folgendes Bild (Anmerkung 22:00 Uhr: Laut Beschreibung der Daten der Datendownload-Quelle NPGEO Corona Hub 2020 entspricht das Meldedatum dem Datum, wann der Fall dem Gesundheitsamt bekannt geworden ist. Allerdings bleibt unklar, ob das dem tatsächlichen Sterbedatum entspricht. Dieser Aspekt wird aktuell geklärt und der Beitrag in Kürze gegebenenfalls entsprechend upgedated.):
Hier zeigt sich ein sehr eigenartiges Muster: Die Anzahl der Neuinfektionen und die Anzahl der Todesfälle steigt und sinkt praktisch fast exakt parallel. Aus biologischer Perspektive ist das eigentlich unmöglich, denn laut Studien liegen zwischen der Ausbildung von ersten Krankheitssymptomen und dem Todeszeitpunkt 18 Tage. Selbst wenn man also annimmt, dass ein Test erst acht Tage nach der Symptomausbildung durchgeführt wird, sollte damit die Kurve der Todesfälle der Kurve der Neuinfektionen um 10 Tage hinterherhinken.
Die einzige vernünftige Erklärung für das Fehlen einer zeitlichen Verzögerung zwischen Neuinfektionen und Todesfällen könnte sein, dass viele der Verstorbenen erst kurz vor bzw. nach dem Tod auf das Coronavirus getestet wurden. Das impliziert aber dann zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit A: Die verstorbenen Personen sind wirklich am Coronavirus verstorben. Das hieße aber dann, dass man schon 10 Tage vorher exakt dieselbe Wachstumskurve bei den Neuinfektionen gefunden hätte, wenn man da auch schon entsprechend getestet hätte. In anderen Worten: Hätte man den Coronavirus-Test 10 Tage früher entwickelt und dann 10 Tage früher mit dem Testen angefangen, dann hätte man auch da auch schon einen vergleichbaren – durch die Testanzahl dramatisch nach oben verzerrten – Anstieg in den Neuinfektionen gefunden.
Möglichkeit B: Die verstorbenen Personen haben sich das Coronavirus erst kurz vor dem Tod eingefangen und sind in Wirklichkeit gar nicht daran verstorben. Das hieße aber, dass beide Verlaufskurven in Wirklichkeit dasselbe abbilden: Einen durch die Testanzahl dramatisch nach oben verzerrten Anstieg in den Neuinfektionen.