Warum CO2-Verpressung eine Scheinlösung ist
Seite 2: CDR: 725.000 Euro Kosten für Jahresemissionen einer Superjacht
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Nun, die Studie zu CO2-Entnahmetechniken wurde immerhin nicht von ExxonMobil mitfinanziert. Aber auch der Bank of America, die gleichzeitig mit ihrer Finanzpolitik die Einhaltung der Klimaziele sabotiert, dürften nicht die besten Absichten unterstellt werden.
Wie hier beschrieben, kann die größte existierende Anlage für Direct Air Capture (DAC) auf Island der Atmosphäre 4.000 Tonnen CO2 im Jahr entziehen. Eine von 1.500 in der EU zugelassenen Superjachten stößt laut einem Bericht der Tagesschau pro Jahr durchschnittlich 725 Tonnen CO2 aus. Auf Island wird also so viel CO2 aus der Luft eingefangen, wie 5,5 Superjachten emittieren.
Die Besitzer:innen der Superjachten zahlen auf ihre Emissionen in der Regel übrigens keine Abgaben. Eine Tonne CO2 per DAC einzufangen, kostet momentan zwischen 800 und 1000 Euro. Die durchschnittlichen Jahresemissionen einer Superjacht könnten also für bis zu 725.000 Euro wieder eingefangen werden, nach heutigem Stand würden die Jachtbesitzer:innen aber keinen Cent dazu bezahlen.
Solange Superreiche ungehindert und nicht einmal mit CO2-Steuern belegt gigantische Mengen an Treibhausgasen mit privaten Jachten und Flugzeugen ausstoßen dürfen, ist es nicht zu rechtfertigen, dass öffentliche Gelder in Projekte gesteckt werden, die im Kampf gegen den Klimawandel nicht einmal einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen.
Nebenbei bemerkt dürften einige der europäischen Jachtbesitzer:innen ihr Vermögen auch mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe gemacht haben. Jedenfalls wären hohe Vermögenssteuern sowie hohe Steuern auf einen exzessiven Ausstoß von Treibhausgasen eher geeignet, die Klimaerwärmung einzudämmen als ein paar Pilotprojekte neuer Technologien, die noch in den Kinderschuhen stecken.
Vor dem Hintergrund erscheint der Vorschlag des Klimaforschers Hans-Joachim Schellnhuber in der Sendung Panorama, jedem Menschen auf der Erde ein persönliches Budget von drei Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr zuzugestehen verlockend, ein geradezu radikaler Ansatz für Klimaschutz und Gerechtigkeit. Wenn da nicht Schellnhubers Nebensatz wäre: "Aber wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen."
Das allerdings ist bei der derzeitigen Vermögensverteilung auf dem Planeten alles andere als gerecht, vor allem, wenn man bedenkt, dass viele der angehäuften Milliarden aus der vergangenen Ausbeutung fossiler Ressourcen stammen dürften.
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