Was haben Diesel-Skandal, autonomes Fahren und das Ende des billigen Öls miteinander zu tun?

Seite 3: Cui Bono - Wem nutzt der ganze Wahnsinn?

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Dass wir in der Politik im Allgemeinen häufig betrogen werden, verstehen heute sehr viele Bürger. In der Regel sehen wir nur die "böse Industrie", die sich von diesen Betrügereien irgendeinen Profit verspricht. Im Falle der Fahrverbote für Dieselfahrzeuge älteren Herstellungsdatum wäre dieser Nutzen auch noch zu vermuten.

Systematische Verbrauchstäuschung

Aber die wenigsten Bürger verstehen, dass ein Autohersteller eigentlich kein Interesse daran haben dürfte, dem Kunden ein Auto zuzumuten, welches unnötig viel Sprit verbraucht, welchen die Autohersteller ja nicht im Angebot haben. Und genau dies ist eindeutig die Folge der bereits umgesetzten und der nun angekündigten Bestimmungen.

Der Treibstoffverbrauch wird, wenn wir alle Abgasbestimmungen, die über ein vernünftiges Maß hinausgehen und die verhindern, dass sich treibstoffeffiziente Dieselfahrzeuge weiter verbreiten, zusammenrechnen, ohne weiteres um einen zweistelligen Prozentbetrag gesteigert. Die systematische Verbrauchstäuschung um durchschnittliche 42% gegenüber den Verbrauchsangaben wird im Gegensatz zum sogenannten Dieselskandal nicht thematisiert, neue Gesetzesentwürfe sollen sogar die Diskrepanz zwischen Verbrauchsangabe und Realität festlegen.

Wir können ausrechnen, dass sich das durchschnittliche Fahrzeuggewicht gegenüber den 70er Jahren ohne weiteres um 50% oder mehr vergrößert hat, ebenso wie die für den Luftwiderstand relevante durchschnittliche Fahrzeughöhe und Querschnittsfläche. Wir können feststellen, dass die Presse mit großer Begeisterung Geländewägen und Minivans für Kleinfamilien hoffähig gemacht hat, obwohl wir bereits 2006 den Peak für konventionelles Erdöl überschritten haben.

Der Durchschnittsverbrauch wird, gemessen an den eigentlichen Kundenbedürfnissen, heute bei 60% bis auch unter 50% des früheren und heutigen Treibstoffverbrauchs liegen. Eine Vereinigung aus ökologisch engagierten Gesetzgebern und freien Medien hätte es in der Hand, das Konsumverhalten der Konsum-Schäfchen in diese Richtung zu beeinflussen - oder besser gesagt eine gegenteilige Beeinflussung zu vermeiden. Eine derartige Verbrauchsminderung (die ja in anderen Bereichen in gleicher Weise möglich wäre) könnte verhindern, dass wir in den nächsten Jahren Öl aus Nahrungsmitteln produzieren oder Öl durch Fracking, Tiefseebohrungen oder Ölsanden produzieren müssten.

Ferner würde eine derartig weitsichtige Politik die wirtschaftliche Basis für die Automobilindustrie auf längere Sicht sichern, was die gegenwärtige Politik definitiv nicht tut.

Die an der Erdölförderung beteiligten Akteure wollen sich vielleicht die letzten Tropfen des in den nächsten Jahrzehnten langsam versiegenden Erdöls vergolden lassen - und das geht nur mit Konsumenten, die in eine Abhängigkeit von einem übermäßigen Konsum getrieben worden waren. Aber auch dieser wirtschaftliche Nutzen ist eventuell nur ein Teil der wirklichen Interessen.

Mich persönlich erinnern die zunehmenden Verbote und Freiheitseinschränkungen sehr an die Vorgehensweise mit dem Terrorismus: Die Freiheitseinschränkungen eines Herrn Maas, die in Salamitaktik eingefädelte Handgeldabschaffung (Stichwort: "Bargeldobergrenze") und der drohende Zwang zum Chippen, die Einschränkung der Demonstrationsrechte und all die weiteren gegenwärtig eingeführten Maßnahmen, die den Eindruck erwecken, dass wir uns auf dem Weg in eine Diktatur befinden.

Im Falle des Autos hat gerade eine von der Bundesregierung eingesetzte "Ethik-Kommission", die offenkundig über naturgesetzlich wirksame ethische Zusammenhänge fachkundig ist, festgestellt, dass autonomes Fahren "ethisch geboten" sei. Das heißt nichts anderes, als dass in Zukunft nicht mehr erlaubt sein sollte, Autos und eventuell andere Verkehrsmittel selber zu steuern.

Wir stehen vor einer Welt, in der wir nur noch Autos nutzen dürften, die faktisch geeignet sind, dass beispielsweise Geheimdienste über das Internet das Auto kapern, uns per "Kindersicherung" einsperren und an einen beliebigen Ort ihrer Wahl fahren können. Die technischen Voraussetzungen für das, was ich hier postuliere, ohne es technisch beweisen zu können, besitzt bereits jeder neue Tesla. Im Internet finden sich bereits Videos über Autos, die per Internet-Fernsteuerung irgendwelche Kunststücke vollführen, die der Fahrer nicht mehr beeinflussen kann.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für bedeutsam, dass wir uns nicht mehr permanent mit falschen Argumenten für all die weiteren Einschränkungen unserer Freiheit abfinden. Wir sollten uns nicht in verlogenen Schein-Sach-Diskussionen über ökologische Scheinmotive einwickeln lassen. Ich würde mir sehr wünschen, dass Bürger zu solchen Themen ohne weitere Sachargumente feststellen, dass solche Regeln diktatorisch seien und dass diese Bürger diese Gesetzesvorstöße daher vehement ablehnten. Punkt!

Ach ja, es gäbe noch eine weitere sinnvolle Schlussfolgerung: Richten Sie, wenn Sie mir folgen wollen, Ihr Leben so ein, dass Sie einfach keine Autos mehr benötigen. Sehen Sie zu, dass Ihr Arbeitsplatz in Fahrrad-Reichweite von Ihrer Wohnung entfernt ist.

Ich persönlich bin Zeit meines Lebens Autoenthusiast gewesen, habe selber Autos entwickelt. Ich war aber nie wirklich Eigentümer eines Autos, hatte nur sehr kurze Phasen den Besitz eines solchen. Ich gehöre zu den Leuten, die die Stickoxide täglich auf der Straße als Radfahrer einatmen. Aber mein primäres Interesse gilt einer gesunden Erde und einer noch langen glücklichen Zeit der Menschheit auf dieser Erde. Und ich sähe bei einem gemeinsamen Anpacken der technischen Probleme auch überhaupt kein Problem darin, dass auch 8 Milliarden Menschen über viele hundert Jahre glücklich auf dieser Erde leben könnten, wenn sie das wollten und sich dafür einsetzen würden.

Ich bin diesbezüglich freilich nicht allzu optimistisch, um offen zu sein. Aber ich weiß, dass jede kleine Verbesserung geeignet ist, das drohende Unheil zu lindern. Und in diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich viele Bürger gegen diesen Betrug verwehren, dass sie die kleinsten Fahrzeuge erwerben, die gerade ihre dringendsten Anforderungen erfüllen, dass sie überwiegend Dieselfahrzeuge kaufen, um Erdöl zu sparen, dass sie aus demselben Grund relativ kleine und gut wärmegedämmte Wohnungen bewohnen und ganz allgemein sehr sparsam und bewusst konsumieren. Und ich wünsche, dass die Regierenden solchen hanebüchenen Quatsch nicht durchbringen, weil ein paar Experten und Interessierte laut schreien!