Wassernutzung

Ohne Wasser gibt es kein Leben, kein Pflanzenwuchs und auch bei zahlreichen anderen Prozessen ist Wasser unverzichtbar - Teil 2

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Die neben der Nutzung im Haushalt und der Bewässerung in der Landwirtschaft und im Gartenbau wohl bekannteste Nutzung von Wasser findet in Wasserkraftanlagen statt. Dort wird das Medium Wasser zum Antrieb von Turbinen genutzt. Dabei wird die vorhandene Lageenergie in elektrische Energie umgewandelt. Während in Kleinkraftwerken (deren Generatoren luftgekühlt sind) das Wasser mit der Nutzung nicht erwärmt wird, müssen die Generatoren bei großen Flusskraftwerken mit Wasser gekühlt werden. In manchen Kraftwerken wird die entstandene Wärme nicht an das Flusswasser abgegeben, sondern in einem Nahwärmenetz genutzt.

Zu Teil 1: Wasser - woher, wozu, wohin

Trinkwasser und Wasseraufbereitung

In Deutschland hat in den vergangen Jahren der Verbrauch von in Flaschen abgefülltem Wasser deutlich zugenommen, obwohl das Trinkwasser aus der öffentliche Wasserversorgung nicht nur häufiger kontrolliert wird, sondern auch niedrigere Grenzwerte einhalten muss, als abgefülltes Wasser. Es wird bei der Festlegung der Grenzwerte nämlich auch die Nutzungshäufigkeit in Betracht gezogen und bei Trinkwasser nimmt man an, das dies sehr häufig zum Trinken und Kochen genutzt wird. In der Praxis macht diese Nutzung jedoch gerade einmal 3 % des Trinkwasserverbrauchs aus. Bei Mineralwasser dürfen die Grenzwerte höher sein, weil Mineralwasser, das mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt ist, nicht als Grundnahrungemittel betrachtet wird und der Genuss von abgefülltem Wasser, so die Annahme, deutlich seltener erfolgt, als der Genuss von Leitungswasser.

Die Wasseraufbereitung für die öffentliche Wasserversorgung wird in Deutschland durch etwa 6.300 Wasserversorgungsunternehmen vorgenommen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen unterschiedlicher Größe, Rechtsform und Eigentümerstruktur.

Ausgangsbasis der Trinkwasseraufbereitung ist das Rohwasser. Mit Rohwasser wird normalerweise das für die Trinkwasserversorgung zu fördernde Grundwasser bezeichnet. Die Beschaffenheit des Rohwassers sollte möglichst der Trinkwasserqualität entsprechen, damit der für die Wasseraufbereitung in den Wasserwerken notwendige Aufwand minimiert werden kann. Um dieses Ziel zu unterstützen, werden die Einzugsgebiete der Grundwasserfassungen durch die Ausweisung von Wasserschutzgebieten geschützt. Die Rohwasserbeschaffenheit wird durch Probenahmen sowohl an den Förderbrunnen, als auch an Vorfeldmessstellen ständig überwacht.

Die Wasseraufbereitung dient der Anpassung von Rohwasser an die Anforderungen der Trinkwassernutzung. Sie ist eine in verschiedenen Prozessen ablaufende Behandlung des Rohwassers mit physikalischen, chemischen und biologischen Techniken, um seine Beschaffenheit dem Verwendungszweck als Trinkwasser anzupassen. Dabei ist es nicht Zweck der Trinkwasseraufbereitung, die Kunden mit bestimmten Medikamenten (wie Fluor oder Jod) zu versorgen, sondern diese so zu verändern, dass es den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht.

Aufwändiger als die Trinkwasseraufbereitung aus Grundwasser, ist in vielen Fällen die Aufbereitung von Quell- oder Oberflächenwässern. Hier kommt meist eine Ozonung mit nachfolgender Sedimentation und eine Filterung mittels Aktivkohle zum Einsatz. Abschließend findet eine Desinfektion des Wassers statt.

Mit dem verstärkten Eintrag von Medikamenten in die Gewässer kommen jedoch neue Herausforderungen auf die Wasserwerke zu. Die Konzentration von Arzneimittelrückständen in Fließgewässern, wie sie auch für die Trinkwassergewinnung genutzt werden, soll schon heute in etwa der Belastung durch Pflanzenschutzmitteln entsprechen. Neben den einzelnen Wirkstoffen spielen auch deren Metaboliten (Abbauprodukte) und die Kombination verschiedener Wirkstoffe und Abbauprodukte eine Rolle.

Die hier ablaufenden Prozesse sind noch weitgehend unbekannt. Neu auf den Markt kommende Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen sowie biotechnologisch entwickelte Arzneien erschweren die Forschung in diesem Bereich weiter. Die Meldung, dass inzwischen auch signifikante Mengen Kokain im Trinkwasser zu finden seien, war offensichtlich einer grundsätzlichen Verwechslung geschuldet. Es waren im Rahmen einer Studie Spuren von Kokain in Abwässern gefunden und dann für die gesamte Bundesrepublik hochgerechnet worden.