Wie die Windkraft-Blockade überwunden werden kann
Seite 3: Abhilfe für die Ausbaublockade
Vom Bundesverband Windenergie wurden verschiedene Empfehlungen für einen beschleunigten Ausbau der Onshore-Windenergie in Deutschland ausgearbeitet. Dazu zählt etwa die Forderung, dass für die Bundesländer Mindestflächen für die Nutzung der Windenergie an Land festgelegt werden sollen, ohne jenseits von definierten Vorranggebieten Windplanung vollständig auszuschließen.
Außerdem sollten sich Bund und Länder auf einen einheitlichen Kriterienkatalog verständigen, z.B. im Sinne einer Vereinheitlichung von Abstandsregelungen. Genehmigungsverfahren sollten beschleunigt und vereinfacht sowie pauschale Höhenbegrenzungen beseitigt werden. Auch müsse "die ortsansässige Bevölkerung [...] von den Projekten auf ihren Gebieten einen Vorteil haben".
Besonders hervorzuheben sind im Sinne der Akzeptanzsteigerung hier die finanziellen Vorteile, die diejenigen Menschen bekommen sollten, die eine Sichtbeeinträchtigung haben. Immerhin ist das Thema inzwischen in der Bundespolitik angekommen, nachdem es Anfang des Jahres vom Bundesverfassungsgericht offiziell für zulässig erklärt worden war.
Wer also als Anwohner von zukünftigen Windparks profitieren möchte, kann auf dieser Seite schauen, ob die eigene Wohnumgebung potentiell für Windenergie (entsprechend aktuell geltender Restriktionsregeln) geeignet ist.
Große Abwehrkämpfe gab es in den vergangenen Jahren über Wald als Standort für Windenergie. Obwohl der Wald häufig nur ein intensiv genutzter und im Klimawandel verreckender Forst ist, bestehend aus Zuchtfichten oder Kiefern; die an vielen Standorten weder zur natürlichen Landschaft gehörten, noch eine sonderlich hilfreiche ökologische Funktion innehaben. Auch hier sind also noch Potentiale vorhanden, die inzwischen zum Teil genutzt werden dürfen.
Kreativ werden für den Ausbau der Windenergie
Zwei Prozent der Bundesfläche als Endziel für den Ausbau anzustreben, reicht nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Mit Kleckern statt Klotzen und wird sich unser Klimaproblem nicht lösen. Das Spektrum der Vorschläge, wie diese Ziele zu erreichen sind, reichte bisher von Großprojekten wie DESERTEC (gescheitert) über vielleicht etwas radikale Vorschläge bis hin zu ganz praktischen Berechnungen von potentiellen Eignungsflächen aus der Zivilgesellschaft hinaus. Letztere, auch um aufzuzeigen, dass eine Potentialflächenermittlung kein Hexenwerk ist und schnell und direkt erfolgen könnte.
In der Realität der Planung in Deutschland sieht es wenig verwunderlich in der Regel so aus, dass nach Abzug der über 20 Restriktionskategorien wenig übrig bleibt, um Windkraftanlagen zu errichten. Wie in der folgenden Beispielgrafik aus einer Potentialermittlung gezeigt wird, bleiben hier nur kleine weißen Flecken übrig – und weil im Westen Mecklenburg-Vorpommerns gelegen, werden viele von ihnen auch noch von der Mindestgrößen- und Mindestabstandsregelung (3,5 ha / 2,5 km) gekillt: