Wie sicher sind die zugelassenen Covid-19-Impfstoffe?

Seite 5: Fallzahlen und Todesfälle bei TTS nach Corona-Impfung

Der Sicherheitsbericht listet auf, dass bis zum 30.04.2021 dem PEI 67 Fälle einer Thrombose mit Thrombozytopenie (TTS) berichtet wurden, die nach Impfung mit Vaxzevria auftraten. Vierzehn (21 Prozent) Patientinnen und Patienten verstarben.

Nicht als TTS gemäß der vorläufigen Falldefinition der Brighton Collaboration (siehe oben) wurde eine Sinusvenenthrombose bei einem 80 Jahre alten Mann klassifiziert, bei dem eine Thrombozytopenie auf der Meldung vermerkt wurde, jedoch war die Thrombozytenzahl größer 150 G/L und lag somit im Normbereich.

Bei zwei Männern, die nach Impfung mit Vaxzevria tot aufgefunden wurden, ergab die Autopsie eine Hirnvenenthrombose mit Hirnblutung. Post mortem lässt sich die Thrombozytenzahl nur ausnahmsweise zuverlässig bestimmen. Die beiden Fälle wurden vom PEI konservativ den Fällen eines TTS zugeordnet.

Alle Meldungen eines TTS beziehen sich auf die erste Impfung mit Vaxzevria. Die Mehrzahl (67 Prozent) der Meldungen eines TTS bezieht sich auf Sinusvenenthrombosen mit Thrombozytopenie.

Danach sind bei Frauen in dem unten angegebenen Beobachtungszeitraum 50 TTS-Fälle mit neun Todesfällen berichtet worden, wobei 38 der TTS-Fälle und sieben von neun Todesfällen bei unter 60-Jährigen aufgetreten sind. Bei den Männern wurden insgesamt über 17 TTS-Fälle berichtet, von denen fünf verstarben. Auch hier trat die Mehrzahl der TTS-Fälle (14) und der Todesfälle (vier von fünf) bei unter 60-Jährigen auf.

Die TTS-Melderate nach Vaxzevria wurde für Impfungen bis 11.4.2021 ermittelt, da nach diesem Zeitpunkt wegen unvollständiger Daten des Impfquotenmonitorings keine zuverlässige Berechnung mehr möglich ist. Für Frauen unter 60 Jahre betrug die Melderate nach Impfung mit Vaxzevria bis zum 11.4.2021 2,2 Meldungen auf 100.000 Impfdosen und für Männer unter 60 Jahre 2,0 Meldungen auf 100.000 Dosen. Für Frauen über 60 Jahre lässt sich eine Melderate für TTS von 1,6 Meldungen auf 100.000 Dosen ermitteln und für Männer gleich/über 60 Jahre von 0,2 Meldungen auf 100.000 Impfdosen.

Bei einem Fall eines TTS war das Alter des betroffenen Mannes nicht mitgeteilt worden, sodass diese Meldung nicht berücksichtigt werden konnte. Zu beachten ist, dass Melderaten keine Inzidenzen darstellen, da davon auszugehen ist, dass nicht alle Fälle eines TTS spontan gemeldet wurden (Dunkelzifferrate).

Zudem klärt das PEI noch weitere Verdachtsmeldungen mit möglichem TTS ab, bei denen nicht die von der Brighton Collaboration geforderten Kriterien der diagnostischen Sicherheit eines TTS initial mitgeteilt wurden und die daher nicht in die Berechnung eingegangen sind.

Nach Comirnaty und Covid-19-Impfstoff Moderna wurde bisher kein Fall eines TTS berichtet.

Fallzahlen anaphylaktischer Reaktionen

Bis zum 30.04.2021 wurden 226 Meldungen vom PEI als Brighton Collaboration (BC)-Level 1-4 bewertet (Level 1 entspricht dem höchsten, Level 2 und 3 geringeren Graden der diagnostischen Sicherheit, Level 4 sind Meldungen eines Verdachts auf Anaphylaxie mit unvollständigen Angaben zur klinischen Symptomatik). Das mittlere Alter der 226 Personen betrug 44,5 Jahre. Betroffen waren 23 Männer und 202 Frauen. Bei einer Person wurde das Geschlecht nicht mitgeteilt.

Von den 147 BC-Level 1-3-Meldungen traten die ersten Symptome bei 69 Personen (53,1 Prozent der Personen mit bekanntem Symptombeginn) innerhalb von 0 bis 15 Minuten, bei 96 Personen (73,8 Prozent) innerhalb von 0 bis 30 Minuten, bei 118 Personen (90,8 Prozent) innerhalb von null bis vier Stunden und bei zwölf Personen (8,2 Prozent) später als vier Stunden nach Impfung auf. Bei 17 Personen begannen die Symptome am Impftag, der genaue Zeitpunkt des Symptombeginns wurde nicht mitgeteilt.

Als Teil der medikamentösen Behandlung erhielten 40 betroffene Personen (33,9 Prozent der Personen mit diesbezüglichen Angaben) Adrenalin, in 78 Fällen wurde kein Adrenalin gegeben und in 29 Fällen wurde hierzu keine Angabe gemacht.

Von den 147 Fällen der BC-Level 1-3 waren zum Zeitpunkt der letzten Information 105 Personen vollständig wiederhergestellt (75,5 Prozent der Personen mit Angaben), bei 20 Personen hatten sich die Symptome gebessert (14,4 Prozent), bei 14 Personen waren die Symptome zum Zeitpunkt der letzten Information noch nicht abgeklungen (10,1 Prozent) und bei acht Personen fehlen die Angaben.

Die Melderaten anaphylaktischer Reaktionen, die das PEI mit der diagnostischen Sicherheit BC 1-3 bewertet hat, unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den drei Impfstoffen (Comirnaty, Moderna und Vaxzevria) und für die beiden mRNA-Impfstoffe nicht wesentlich zwischen der ersten und der zweiten Impfung.

Für Vaxzevria wurde bislang kein Fall einer Anaphylaxie BC-Level 1-3 nach der zweiten Impfung festgestellt.

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