Wie sind die Anschläge ohne Selbstmordplan erklärbar?

Seite 2: Kapitel 6: Entführte Entführer

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Falls also der Plan gefasst wurde, Al Qaidas Entführungsplot auszunutzen, dann könnte ein cleverer und skrupelloser Spezialist vorgeschlagen haben, einfach auf elektronischem Wege die Entführer selbst zu entführen, und die Flugzeuge per Fernsteuerung in amerikanische Gebäude mit hohem Symbolwert stürzen zu lassen.

Was zunächst wie versponnene Science-Fiction klingt, hat einen durchaus realen Kern. Wie einfach es nämlich prinzipiell ist, große Flugzeuge fernzusteuern, demonstrierte zuletzt der Programmierer und Sicherheitsexperte Hugo Teso von der deutschen IT-Firma N.Runs. Auf einer internationalen Fachtagung im April 2013 in Amsterdam stellte er eine Software vor, die es erlaubt, den Kurs einer per Autopilot fliegenden Linienmaschine vom Boden aus zu ändern, in dem das Programm sich in die - ungesicherte - Datenübermittlung des Flugzeug-Bordcomputers einhackt. Tesos Präsentation sorgte für weltweite Schlagzeilen.

Aber war dies auch schon im Jahr 2001 technologisch möglich? In der Tat war es das. Die entführten Maschinen der Baureihen Boeing 767 und 757 waren mit modernen Flugmanagementsystemen ausgestattet, die mit Hilfe von GPS navigierten. Das erlaubt es, über die Transponderdatenverbindung des Flugzeugs von außen neue Wegpunkte für den Autopiloten hochzuladen. Zudem war seit dem Jahr 2000 ein genauerer GPS-Service verfügbar, das sogenannte WAAS (Wide Area Augmentation System).3

Diese Möglichkeiten lagen beispielsweise auch einem Patent für ein "Anti-Hijacking"-System zugrunde, das im Oktober 2001 vom US-Rüstungskonzern "Cubic Defense Systems" angemeldet wurde. Das patentierte System konnte die Kontrolle eines Flugzeuges vom Piloten auf einen nicht mehr abschaltbaren Autopiloten übertragen, der dann einer von außen wählbaren Route folgte. Eine optionales Feature dieser Erfindung schaltet das Kommunikationsequipment des Flugzeuges ab, so dass die Entführer keine Forderungen oder Drohungen mehr nach außen senden können.

Die Technologie war 2001 also bereits vorhanden. Aber wie konnte man sie handhaben? Schließlich scheint es nur schwer vorstellbar, dass jemand tatsächlich bereit wäre, mehrere große Passagiermaschinen absichtlich zum Absturz zu bringen, indem er heimlich die Koordinaten von World Trade Center und Pentagon auf die Flugcomputer der Jets lud, und dann einfach abwartete, bis hunderte von Zivilisten starben. Wer würde freiwillig zu einem so perfiden Massenmörder werden wollen? Sicherlich würden die angenommenen Drahtzieher ihren Plan auch intern getarnt haben. Und eben dazu könnte ein reales Militärmanöver benutzt worden sein.

Tatsächlich gab es Luftabwehrübungen am 11. September. Bei einer von ihnen, namens "Vigilant Guardian" ("Wachsamer Beschützer"), handelte es sich um ein sogenanntes "transition to war" ("Übergang zum Krieg")-Manöver. Die aktive Phase begann am 6. September 2001, zunächst auf Teilzeitbasis mit 12 Stunden Übungsdauer pro Tag. Ab dem 10. September lief das Manöver dann rund um die Uhr Am Morgen von 9/11 sah "Vigilant Guardian" eine simulierte Flugzeugentführung vor. Einer der verantwortlichen Luftwaffenoffiziere an diesem Morgen war Major Kevin Nasypany, der "Mission Crew Commander" von NORADs nordöstlichem Sektor:

"Als sie mir sagten, dass es eine Flugzeugentführung gab, war meine erste Reaktion ‚Jemand hat die Übung vorverlegt’", erinnerte sich Nasypany später. "Tatsächlich sagte ich laut: ‚Die Flugzeugentführung soll doch erst in einer Stunde sein.’"4

Vielleicht wusste auch der Techniker, der die neuen Flugziele programmierte und sie über die Transponderdatenverbindung auf die Flugcomputer der Jets hochlud, gar nichts vom Plot. Womöglich nahm er stattdessen an, einfach Teil dieser Luftabwehrübung zu sein, im Glauben, das Ändern der Flugrouten beträfe nur virtuelle Maschinen. Es hätte dann lediglich noch jemand das Ziel des Datenuploads von den virtuellen auf die realen Flugzeuge ändern müssen ...

Bild: Dominik Menke. Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Erneut sollte man die extrem hohen Geschwindigkeiten der finalen Zielanflüge bedenken. Wenige Menschen sind sich der Präzision und des Tempos dieser Manöver bewusst. Wenn das bekannte Video des Einschlags im Südturm im Fernsehen gezeigt wird, dann ist der Ausschnitt meist nur wenige Sekunden lang. Es existiert allerdings Filmmaterial, das eine längere Phase dieses Anflugs zeigt. Auf dessen Grundlage wurde berechnet, dass das Flugzeug während der letzten 2 km mit einem konstanten Neigungswinkel von 20 Grad flog. Der Winkel wurde erst unmittelbar vor dem Einschlag auf 38 Grad erhöht. Man hat auch errechnet, dass selbst ohne diese allerletzte Korrektur das Flugzeug vollständig den Turm getroffen hätte. Die Boeing raste dabei mit mehr als 800 km/h, der Höchstgeschwindigkeit dieses Flugzeugtyps, die gewöhnlich nur auf Reiseflughöhe in viel dünnerer Luft erreicht wird.

Es ist hilfreich, die Perspektive des angeblichen Piloten einzunehmen. Er sieht die Skyline von Manhattan. Er befindet sich in raschem Sinkflug. Er bemerkt die Twin Towers ein paar Kilometer entfernt und sehr weit unten. Er steuert sie nicht direkt an. Er fliegt mit maximaler Geschwindigkeit. Die Türme kommen näher und bleiben leicht links vom Kurs. Zwei Kilometer vor dem Einschlag neigt der Pilot die Maschine mit einem Winkel von 20 Grad nach links. Die gewählte Kurve führt ihn präzise in den Südturm. Hätte er die Kurve Sekunden früher oder später eingeleitet, oder einen Neigungswinkel von 15 oder 25 Grad gewählt, dann hätte er den Turm verfehlt. Was nicht geschah. Es wurde die perfekt richtige Sekunde und der präzise passende Neigungswinkel gewählt - bei 800 km/h.

An dieser Stelle sollte klar geworden sein, dass ein solches Szenario - um es vorsichtig auszudrücken - sehr gewagt erscheint. Weshalb nicht die Türme von Anfang an direkt ansteuern? Und warum so unnötig schnell fliegen und damit den Erfolg der ganzen Aktion aufs Spiel setzen?

Die alternative These bietet dafür eine Erklärung. Die extrem hohe Geschwindigkeit würde es einem ferngesteuerten Flugzeug enorm erleichtern, das Ziel zu treffen, da ein höheres Tempo die Abdrift durch Seitenwind verringert. Je langsamer man fliegt, um so schwieriger ist es, auf einem programmierten Kurs zu bleiben, da das Flugzeug ständig in der Richtung des Windes fortgetragen wird.

Auch die manipulierten Passagierlisten (siehe der Fall Hani Hanjour in Kapitel 2) passen gut zur Annahme einer Fernsteuerung. Denn die geänderten Listen würden durch die Vortäuschung eines saudischen Piloten an Bord eine Tarnung für die Verwendung dieser Technologie bieten.

Kapitel 7: Fallende Türme

Um 8:46 Uhr wurde der Nordturm getroffen, 17 Minuten später der Südturm. Um 9:59 Uhr brach der Südturm zusammen, gefolgt um 10:28 vom Nordturm. Sieben Stunden später kollabierte ein dritter Turm, das gut 170 m hohe World Trade Center 7, ohne von einem Flugzeug getroffen worden zu sein.

Alle drei Türme fielen symmetrisch, mit annähernder Freifallbeschleunigung. Die Zerstörung war absolut. Während des Fallens wurden die Gebäude zu Staubwolken pulverisiert, die große Teile von Südmanhattan bedeckten. Die Stahlsäulen, auch aus dem inneren Kern der Türme, zerlegten sich beinahe vollständig.

Satellitenbild vom 12. September. Bild: NASA

Der amtlichen Darstellung zufolge waren einfache Bürobrände die Ursache dieser perfekten Zerstörung. Das für die offizielle Untersuchung der Einstürze eingesetzte "National Institute of Standards and Technology" räumte jedoch in einer Fußnote seines 300 Seiten starken Abschlussberichts überraschenderweise ein, dass seine Untersuchung sich auf den "Zeitablauf vom Einschlag der Flugzeuge bis zum Beginn des Zusammenbruchs jedes Turms" konzentrierte und sie daher "kaum Analysen des strukturellen Verhaltens der Türme nach dem Beginn des Zusammenbruchs" enthielt.5

Mit anderen Worten: die offizielle Untersuchung ermittelte nicht, wie der Kollaps sich vollzogen hatte, sondern nur, wie es dazu kam, dass er begann. Daher gibt es bis heute keine plausible, offiziell akzeptierte und wissenschaftlich dokumentierte Erklärung für den außergewöhnlich perfekten Zusammenbruch aller drei Türme, sondern nur eine These darüber, was ihn möglicherweise auslöste.

Im Widerspruch zur offiziellen Darstellung, wonach die Wirkung von Feuer den gesamten Einsturz erklärt, behaupten Kritiker, dass typische Kennzeichen einer kontrollierten Sprengung beobachtet werden konnten. Dies ist eine sehr kontroverse Sichtweise, die in der Öffentlichkeit eng mit dem Begriff "Verschwörungstheorie" verknüpft ist. Verständlicherweise ist die Idee, die Türme seien absichtlich zerstört wurden, für viele Menschen unvorstellbar. Allein der Gedanke erscheint so abwegig und beängstigend, dass man ihn instinktiv von sich weist. Die Diskussion dieser Frage hat daher zweifellos eine starke psychologische Dimension.

Der Autor dieses Textes muss zugeben, dass dies auch für ihn selbst zutrifft. In den mehr als 10 Jahren, die ich zu 9/11 recherchierte, weigerte ich mich, die vorgebrachten Beweise in diesem Zusammenhang auch nur anzuschauen, geschweige denn zu überprüfen, einfach weil mir die Idee einer Sprengung der Türme schlicht als absurd und lächerlich erschien. Die Beweise nun schließlich doch in Augenschein nehmend, stellt sich heraus, dass:

  1. die Türme tatsächlich symmetrisch in ihren eigenen Grundriss stürzten, mit nahezu Freifallbeschleunigung, was nur geschehen kann, wenn alle oder doch die meisten der tragenden Säulen gleichzeitig zerstört wurden. 6
  2. geschmolzener Stahl im Schutt der zerstörten Türme entdeckt wurde - unerklärlich, wenn die Ursache des Kollapses allein die beobachteten Feuer gewesen wären, denen die nötige Temperatur fehlte, um Stahl zu schmelzen.7
  3. thermitisches, hochenergetisches Material im Staub der zerstörten Türme gefunden wurde - eine Substanz, die den beobachteten Zusammenbruch tatsächlich hätte auslösen können.8

Aber auch nachdem man diese Informationen aufgenommen hat, ist man emotional noch immer abgeneigt, zu erwägen, dass die Türme kontrolliert zerstört wurden. Man neigt dazu, die Fakten einfach zur Seite zu schieben, und stattdessen nach Schlupflöchern zu suchen, um so den dramatischen Konsequenzen zu entkommen. Wie soll denn das alles bewerkstelligt worden sein, fragt man. Denn wenn die Zerstörung der drei Türme tatsächlich eine absichtliche Sprengung gewesen ist, dann hätte es natürlich nennenswerte Zeit in Anspruch genommen, die Gebäude zu präparieren. Auf keinen Fall wäre so etwas in ein paar Stunden erledigt. Es würde Tage oder Wochen dauern. Wie sollte das im Verborgenen geschafft worden sein?

Eine mögliche Antwort lautet, dass die notwendigen Mittel während einer regulären Renovierung hätten installiert werden können. Tatsächlich gab es vor 9/11 zum Beispiel ein umfassendes Renovierungsprogramm für das komplexe Fahrstuhlsystem der Türme, das unauffälligen Zugang zur inneren Gebäudestruktur ermöglichte. Es ist auch zu erwägen, dass die Personen, die thermitisches Material im Inneren der Türme hätten platzieren können, dabei nicht notwendigerweise vom eigentlichen Plan wissen mussten, oder auch nur von den tatsächlichen Stoffen, mit denen sie hantierten - solange dies nicht in großen Buchstaben auf der Verpackung stand. Auch den Installateuren gegenüber hätte eine Tarngeschichte präsentiert werden können - Einbau von Messinstrumenten zum Beispiel. Es ist naheliegend, dass vor 9/11 kein Handwerker jemals den Verdacht gehegt hätte, ohne sein Wissen engagiert worden zu sein, um tatsächlich Hochtechnologie zu installieren, mit der das World Trade Center gesprengt werden sollte. Auf einen derart absurd erscheinenden Gedanken wäre niemand auch nur im Traum gekommen - was die Geheimhaltung enorm erleichtert hätte. Es ist natürlich auch denkbar, dass die angenommenen Installateure selbst keine Amerikaner waren, sondern Feinde der USA.

Dies bedenkend erscheint die gezielte Sprengung des World Trade Centers als eine zwar sehr schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe. Jedoch, und das sei betont, liegt die Beweislast zunächst bei der offiziellen Darstellung, die bislang nicht erklären konnte, wie Bürobrände zu einem symmetrischen Zusammenbruch in Freifallbeschleunigung geführt haben sollen.