Wo ist die Förderung für Höhenwind-, Strömungs- und Osmosekraftwerke?

Drachen einer Höhenwindanlage von SkySailsPower. Bild: SkySailsPower

Es gibt vielversprechende Technologien für klimaneutralen Strom. Doch es fehlt an politischer Unterstützung. Warum sich das schnell ändern sollte. Ein Kommentar.

Seit Jahrzehnten gibt es Ideen, Forschungsergebnisse, Start-ups in vielen Erfolg versprechenden Technologien, die CO2-freien Strom in großen Mengen erzeugen könnten. Doch nur wenige schafften einen Marktdurchbruch.

Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group und Mitautor des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes.

Dabei würden alle gebraucht, um den Klimawandel zu stoppen und die Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen. Denn viele von ihnen haben große Potenziale für heimische, CO2-freie Stromerzeugung.

Drei Beispiele neben vielen anderen sind Osmosekraftwerke, Strömungskraftwerke, Höhenwindkraftwerke. Sie alle sind nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur heimischen Energieversorgungssicherheit und sind sehr umweltfreundlich.

So lassen sie zum Beispiel auch die Fließgewässerökologie unberührt, Fische werden in ihrem Lebensraum nicht behindert.

Osmosekraftwerke

Osmosekraftwerke, auch Salzgradientenkraftwerke genannt, nutzen den osmotischen Druckunterschied von Süß- und Salzwasser an Flussmündungen, um Strom zu produzieren.

Eine erste Pilotanlage 2009 in Norwegen hat längst den Betrieb eingestellt, da es keine politische Unterstützung, z.B. mit einer eigens darauf abgestimmten Einspeisevergütung gibt, die der Betreiber Statkraft vom norwegischen Staat erhoffte.

Immerhin könnte mit Osmoskraftwerken an Flussmündungen weltweit so viel Strom erzeugt werden, wie halb Europa braucht. Und gerade an Flussmündungen liegen viele der großen Megacities der Welt.

Strömungskraftwerke

Die Strömung von Flüssen zu nutzen, um ohne Aufstauungen Energie zu erzeugen, hat eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte. Schon in der Antike wurden solche Strömungskraftwerke an Flüssen genutzt.

Ein riesiges, CO2-freies Strompotential liegt brach. Man denke nicht nur an Flüsse, wie den Rhein, Donau oder Elbe in Deutschland, wo perlschnurartig große Mengen an solchen kleinen Strömungskraftwerken aufgebaut werden könnten.

Insbesondere die großen Flüsse der Welt, Nil, Jangtsekiang, Mississippi, Amazonas, Wolga oder Lena, lassen erahnen, welche gigantischen CO2-freien Energiemengen die Menschheit bis heute ungenutzt lässt und stattdessen mit Kohle, Erdgas, Erdöl und Atomkraft Klima und Umwelt verschmutzt sowie Geld zur Kriegsfinanzierung z.B. in die arabischen Länder sendet.

Jüngere Forschungen und Pilotprojekte gibt es viele. Allesamt schafften sie bis heute den Durchbruch nicht. Sogar für langsam fließende Flüsse wurden Technologien entwickelt.

Vielleicht gelingt es endlich, dass der Technologie Strom Boje der Firma Aqua Libre GmbH der Durchbruch gelingt. Sie hat nun eine technologische Neuheit angekündigt und geht an Donau und Rhein erste Projekte an.

Aber auch für die Flussströmungskraftwerke fehlt eine spezifische Einspeisevergütung, wie sie ab dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) im Jahre 2000 der Solarenergie (PV), der Windkraft und dem Biogas zum globalen Durchbruch verholfen hat.