Zehn Jahre WTC-Conspiracy

Seite 3: Die Welt als Phantom

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Unsere heutige Welt ist "post-ideologisch", das heißt: ideologie-unbedürftig. Womit gesagt ist, dass es sich erübrigt, nachträglich falsche, von der Welt abweichende, Welt-Ansichten, also Ideologien, zu arrangieren, da das Geschehen der Welt selbst sich eben bereits als arrangiertes Schauspiel abspielt. Wo sich die Lüge wahrlügt, ist ausdrückliche Lüge überflüssig….

….schrieb Günter Anders 1956 (!) über 9/11 und die Folgen ("Die Welt als Phantom und Matrize" ). Als Philosoph brauchte er dazu nicht einmal einen Fernseher…

Ein Experte für die Schaffung von öffentlichen Mythen

Wenn nach dem Niederbrennen einer Großfabrik ein enger Freund des Brandschutzbeauftragten mit der Untersuchung der Ursachen betraut wird, kann dabei nur ein Gefälligkeitsgutachten herauskommen. Nichts anderes ist der Abschlussbericht der 9/11 Kommission, deren Chefredakteur und Geschäftsführer ein enger Vertrauter der damaligen Nationalen Sicherheitsberaterin Condolezza Rice ist: Philip Zelikow.

Doch das ist die einzige Qualifikation, die er für diese Aufgabe mitbrachte. Über sein Fachgebiet heißt es in einer Beschreibung der Universität von Virgina:

Professor Zelikows Gebiet der akademischen Expertise liegt in der Schaffung und Erhaltung von, in seinen Worten, ›öffentlichen Mythen‹ oder ›öffentlicher Annahmen‹, die er als ›Glauben‹ definiert, den man als wahr annimmt (auch wenn man es nicht mit Sicherheit weiß) und in dem man sich mit der tonangebenden politischen Öffentlichkeit verbunden weiß. In seiner akademischen Arbeit hat er sich darauf spezialisiert, was er ›einbrennen‹ und ›formen‹ von Ereignissen nennt, die eine ›transzendente‹ Rolle einnehmen und deshalb ihre Kraft behalten, auch wenn die Generation, die sie erlebt hat, schon vergangen ist.

Als Executive Director der 9/11-Commission, als Regisseur der Ermittlungen und als Chefautor des 9/11-Reports hat Zelikow den Rang eines Geschichtsprofessors und Politikberaters hinter sich gelassen: Er hat Geschichte nicht nur gelesen und gelehrt, er hat sie gemacht. Und es steht zu befürchten, dass der von ihm geschaffene öffentliche Mythos noch einige Jahrzehnte seine "transzendente" Rolle spielen wird. Der "war on terror", für den 9/11 das Fanal lieferte, wird laut Dick Cheney "länger als eine Generation" dauern und so lange wird das vom Mythenmetz Philip Zelikow geformte und von den Medien reproduzierte "Ereignis" unverzichtbar sein.