Zehn Jahre WTC-Conspiracy
Seite 2: Verschwörungstheorie als Abwehrzauber und Kampfbegriff
- Zehn Jahre WTC-Conspiracy
- Verschwörungstheorie als Abwehrzauber und Kampfbegriff
- Die Welt als Phantom
- Wer hat von 9/11 profitiert?
- Was geschah wirklich?
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Die Warnung von Präsident Bush im November 2001 vor der UN-Versammlung - "Lasst uns niemals frevelhafte Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit dem 11. September tolerieren, boshafte Lügen, die bezwecken von den Terroristen selbst abzulenken." - war die Geburtsstunde des Worts "Verschwörungstheorie" als Diskurskeule und Kampfbegriff. Als solcher feiert es bis heute fröhliche Urstände, als Abwehrzauber zur Verteidigung eines Dogmas, das ex cathedra von allen Medienkanzeln georgelt wird: das Evangelium von Osama und den 19 Teppichmessern als Alleintäter des 11. September.
Dass es dieses Narrativ in die Geschichtsbücher geschafft hat und sich als gruseliges Höhlenmärchen nun schon ein Jahrzehnt als wahre, realitätsgerechte Beschreibung der Ereignisse halten kann, hat natürlich vor allem mit seiner permanenten, penetranten Wiederholung auf allen medialen Kanälen zu tun. Sowie mit dem Bannstrahl "Verschwörungstheorie", den dieselben Kanäle sofort aussenden, wenn Zweifel an der Geschichte laut werden. Die Methode ist ebenso simpel wie wirkungsvoll: Wenn jede alternative Sichtweise als gefährliche, unseriöse, frevelhafte "Verschwörungstheorie" aus dem öffentlichen Diskurs verbannt wird, kann es sich bei der offiziellen Verschwörungstheorie ja nur noch um die Wahrheit handeln. Der Begriff "Verschwörungstheorie" hat mittlerweile nichts mehr mit seinem eigentlichen Gegenstand zu tun, dem Erklärungsversuch einer Verschwörung, sondern dient nur noch als diskreditierende Bezeichnung für unerwünschte Abweichungen von der herrschenden Meinung. Wie hier (Verschwörungstheorie? Aber sicher!) schon beschrieben, handelt es sich dabei nicht nur um den Missbrauch eines Begriffs, sondern auch um den eines analytischen Werkzeugs. Eigentlich dachte ich, zum Begriff "Verschwörungstheorie" sei schon 2002 alles Notwendige gesagt. Das meiste, was seitdem zum Thema veröffentlicht wurde, fällt leider weit hinter diese simplen neun Thesen zurück.
Weit verbreitete Skepsis
Nach einer Emnid-Umfrage Anfang 2011 schenken 89,5 % der deutschen Bevölkerung der Regierungsversion der 9/11-Ereignisse keinen Glauben. Dass solche erstaunlichen Befunde der öffentlichen Meinung ihr Dasein allerdings am Rande fristen, in diesem Fall im Unterhaltungsmagazin "Welt der Wunder" (2/2011), scheint indessen kein Wunder, denn die Leitmedien betätigen sich auch zehn Jahre danach in der Rolle, die sie in Sachen 9/11 seit dem ersten Tag eingenommen haben, also als Stenographen und Megaphone der Regierungsversion. Und wenn der allgemeine Unglaube doch einmal zum Thema wird, kommt ein "Experte", der den "Hang zu Verschwörungstheorien" als irrational erklärt, weil die Leute ja auch an UFOs, Poltergeister oder Marienerscheinungen glauben.
Das Zusammenrühren begründeter, rationaler Skepsis mit Irrationalismus dient dabei allein der Dignifizierung des seinerseits irrationalen offiziellen Narrativs: mit einem Hauptschuldigen Osama Bin Laden, gegen den das FBI nach eigenen Angaben keine konkreten Beweise hat, mit Tätern, deren wirkliche Identität ungeklärt ist, mit Tatortspuren, die mehr Rätsel aufgeben, als Fragen beantworten, mit Wolkenkratzern, deren Pulverisierung alle Gesetze der Bauphysik sprengt, mit Standardprozeduren der Luftsicherheit, die außer Kraft gesetzt wurden, mit Militärmanövern, die an diesem Morgen mit Phantomflugzeugen und simulierten Radarsignalen die Fluglotsen verwirrten, mit militärischen Hauptverantwortlichen für die Luftsicherheit, die allesamt nicht auf ihrem Posten waren, mit Anthrax in der Post als eindeutiger Werbebotschaft für den umstrittenen Patriot Act – und ohne einen einzigen Verantwortlichen, der je von einem ordentlichen Gericht zur Rechenschaft gezogen worden wäre.
Dass nur noch 10,5 % den 9/11-Mythos für die historische Wahrheit halten, spricht zwar für die Vernunft und Urteilskraft der großen Mehrheit, doch weil die Wiederholungsschleifen der Leitmedien offenbar flächendeckend von der Minderheit der Gläubigen kontrolliert werden, kann das Osama-Evangelium nach wie vor nahezu flächendeckend verbreitet werden.