Zwischen China, USA und Brics: Diese Staaten sind die Gewinner der neuen Weltordnung

Seite 3: China übernimmt Terrain von den USA

Vor einigen Jahren haben die USA diese Vergünstigungen jedoch für einige Länder wieder abgeschafft. Äthiopien war eines der am stärksten betroffenen Länder, da es erhebliche Investitionen in den Textilsektor getätigt hatte. China füllte die von den USA hinterlassene Lücke sofort aus.

Als eine der wichtigsten Quellen ausländischer Investitionen in Äthiopien hat China Kapital, Ausrüstung, Know-how und Managementkapazitäten für lokale Unternehmen bereitgestellt. Infolgedessen stammt ein beträchtlicher Teil der äthiopischen Bekleidungsexporte aus Fabriken, in die China investiert hat.

Wir sehen also, dass die Einladung an Länder, die in ihrer Entwicklung von China oder wichtigen Energiepartnern abhängig sind, ein zentraler Aspekt der Brics-Erweiterung ist.

Dies bedeutet, dass die Welt Zeuge einer neuen Ära der Großmachtkonkurrenz zwischen den USA und China wird, in der Russland eine zentrale Rolle spielen wird. Unabhängig vom Ausgang wird diese Rivalität, auch wenn die Welt geteilt scheint, die Weltordnung für die nächsten Jahrzehnte prägen.

Das Schicksal dieser Rivalität wird jedoch nicht nur von den Handlungen Washingtons, Pekings oder Moskaus, der Brics oder der von den USA geschaffenen internationalen Gremien abhängen. Es wird offensichtlich auch davon abhängen, wie eine Gruppe einflussreicher Länder des Globalen Südens die fluide geopolitische Situation beeinflusst.

Diese Länder können als Swing States bezeichnet werden. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem amerikanischen Wahlkampf und bezeichnet US-Bundesstaaten, die von den Demokraten zu den Republikanern oder umgekehrt wechselten.

Dieses Muster lässt sich nun auch auf internationaler Ebene beobachten: bei den geopolitischen Swing States des 21.

Diese Staaten sind relativ stabil und wohlhabend - und sie haben, so scheint es, eine eigene, von den Großmächten unabhängige globale Agenda sowie den Willen und die Fähigkeit, diese Interessen effektiv zu verfolgen.

Sechs Länder ragen aus dieser Gruppe heraus, so Goldman Sachs in einer Analyse mit dem Titel "The Rise of the Geopolitical Swing States": die Türkei, Indien, Saudi-Arabien, Südafrika, Indonesien und Brasilien.

Fünf dieser sechs Länder gehören zu den Brics. Indien hat sich zu einer wichtigen wirtschaftlichen und strategischen Macht in Asien und der Welt entwickelt. Unter Premierminister Narendra Modi verfolgt das Land eine bündnisübergreifende Außenpolitik.

Indien hat auch seine strategische Partnerschaft mit den USA vertieft und ist dem Quad-Bündnis (Quadrilateral Security Dialogue) mit Japan, Australien und den USA beigetreten, um dem wachsenden Einfluss Chinas im asiatisch-pazifischen Raum entgegenzuwirken.

Gleichzeitig hat Indien trotz anhaltender Spannungen mit China Handels- und Grenzfragen angesprochen, sein Engagement in Afrika und Lateinamerika ausgeweitet, in Konnektivitätsprojekte investiert und sich Initiativen wie der International Solar Alliance und der Coalition for Disaster Resilient Infrastructure angeschlossen.

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