Alex Chilton gestorben

Der Songwriter erlag in einem Krankenhaus in New Orleans offenbar einem Herzinfarkt

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Am Mittwoch starb der Songwriter und Musiker Alex Chilton 59jährig in einem Krankenhaus in New Orleans, das er wegen Herzproblemen aufgesucht hatte. Chiltons Karriere ging einen recht seltsamen Weg: Sie begann, als der Sechzehnjährige bei den Box Tops sang, die 1967 mit The Letter die Charts stürmten. Nach diesem Erfolg erhielt er Geld für sein Nachfolgeprojekt Big Star, mit dem er 1972 ein selbstbewusst #1 Record betiteltes Album produzierte, das kommerziell floppte. Auch dem 1974 veröffentlichten zweiten Album, Radio City, erging es nicht anders.

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Entsprechend frustriert produzierte Chilton mit Jim Dickinson noch im selben Jahr eine dritte und erst 1978 veröffentlichte LP, der man überdeutlich anhört, dass er zu diesem Zeitpunkt alle Hoffnungen auf kommerziellen Erfolg aufgegeben hatte – was das Werk zu einem der ungewöhnlichsten und gleichzeitig besten Alben der Musikgeschichte macht. Bekannt wurde das später Third betitelte Album aber erst in den 1980ern, als die 4AD-Hausband This Mortal Coil die Stücke Kangaroo und Holocaust coverte.

Solo produzierte Chilton knapp zwei Dutzend gute Platten bei Independent-Labels, erreichte aber nie wieder das Niveau seines Jahrhundertwerks. 1993 ging er zusammen mit Jon Auer und Ken Stringfellow erneut als Big Star auf Tour; 2005 veröffentlichten die drei auch ein neues Album mit dem Titel In Space. 2006 erntete Chilton späte finanzielle Anerkennung, als die Heineken-Brauerei sein Stück I'm In Love With A Girl für eine Fernsehwerbung verwendete.