Bundestagswahl: Noch ist alles offen

Schwarz-Gelb muss fürchten, es bleibt mit großer Sicherheit knapp, ein Drittel der Wahlwilligen weiß aber auch jetzt noch nicht, wem sie die Stimme geben soll.

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Im Endspurt zur Wahl scheinen die Aussichten auf eine schwarz-gelbe Koalition zu sinken. Nach einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Info in der Woche nach dem „TV-Duell“ für das Handelsblatt durchgeführt hat, käme die Union noch auf 34 Prozent und die FDP auf 12 Prozent. Damit würden, so das Handelsblatt, für Union und FDP auch die Überhangmandate nicht mehr für eine Regierungsbildung reichen. Eine Mehrheit würde 47 Prozent der Stimmen erfordern. In dieser Umfrage steigt die SPD auf 27 Prozent, die Linken kämen auf 12 und die Grünen auf 10 Prozent.

Auch beim letzten stern-RTL-Wahltrend büßen Union und FDP an Stimmen ein, liegen aber weiterhin gemeinsam bei 48 Prozent. Das könnte mit den erwarteten Überhangmandaten noch eine Parlamentsmehrheit sichern. Knapper war in diesem Jahr der Abstand zum Linkslager noch nie, das nun zusammen auf 47 Prozent käme.

Die CDU rutscht gegenüber der letzten Woche um 2 Punkte auf 35 Prozent, die FDP legt um einen Punkt auf 13 Prozent zu. Die SPD kann mit jetzt 26 Prozent 2 Prozent mehr für sich verbuchen, die Grünen bleiben bei 11 und die Linken bei 10 Prozent. Die Popularität von Angela Merkel bricht hingegen zum Wahltag hin ab, gegenüber letzter Woche würden sie 7 Prozent weniger direkt als Kanzlerin wählen, Steinmeier nutzt das allerdings wenig, seine Werte stiegen gerade einmal um 2 Prozent auf 26 Prozent, Merkel kommt jetzt auf 49 Prozent.

Nach der Allensbach-Umfrage für die FAZ würde die Union 35 Prozent, die FDP 13,5 Prozent schaffen. Die SPD kommt hier auf 24 Prozent, die Grünen auf elf und die die Linkspartei auf 11,5 Prozent. Auch danach könnte schwarz-gelb noch mit einer Parlamentsmehrheit rechnen.

Offen bleibt der Wahlausgang aber schon allein durch die vielen Wahlberechtigten, die auch jetzt noch unentschlossen sind: „Der Anteil der Wahlwilligen, die noch nicht genau wissen, welche Partei sie wählen werden, liegt bei 35 Prozent“, berichtet die FAZ. 6 Prozent schwanken zwischen Union und FDP, 12 Prozent zwischen SPD, Grünen und Linken. So wissen 5 Prozent noch nicht, ob sie SPD oder die Grünen ihre Stimme geben sollen, 4 Prozent sind unschlüssig zwischen SPD und den Linken und 3 Prozent zwischen Grünen und den Linken. Auch sonst herrscht große Unentschlossenheit vor: „So sind sich 7 Prozent der Wahlwilligen noch nicht sicher, ob sie die CDU oder die SPD unterstützen werden, jeweils 3 Prozent schwanken zwischen CDU und Grünen, zwischen SPD und FDP oder zwischen Grünen und FDP.“ Ziemlich realistisch unterscheiden sich offenbar die Erwartungen der Menschen wenig, wenn es eine schwarz-gelbe oder eine schwarz-rote Regierung gäbe.