Der kleine Polizist fährt immer mit

Frankreich: Die Alkoholtestwegfahrsperre soll ins Auto von Alkoholsündern

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Seit vier Jahren wird das Gerät in Haute-Savoie getestet – mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen. Der Anteil der Wiederholungstäter sei sehr viel geringer als bei normalen Sanktionen, freut man sich bei der dortigen Präventionsbehörde für die Sicherheit der Straßen: "Nur ein Viertel, bzw ein Fünftel" der sonstigen Rückfallerquote.

Das Gerät heißt französisch "éthylotest antidémarrage" und mancher wird es nicht gerne in den Mund nehmen. Es ist zu deutsch ein Alkoholtestgerät, das eine Wegfahrsperre aktiviert, wenn der Atem des Fahrers deutliche Spuren von dem Rauschmittel enthält. Geht es nach Vorstellungen der französischen Innenministerin Michèle Alliot-Marie soll im neuen Gesetzpaket zur Inneren Sicherheit ( LOPSI) , das im nächsten Jahr in Kraft treten soll, auch Vorschriften enthalten sein, die es Richtern ermöglichen, Personen, die wegen Alkohol am Steuer auffällig wurden, zur Installation eines solchen Gerätes in ihrem Kraftfahrzeug zu verurteilen.

Das Gerät soll nach den Erfahrungen der Versuche in Haute-Savoie ziemlich sophistiqué sein und zum Beispiel dem positiv getesteten Autofahrer nach drei Minuten eine zweite Chance einräumen, weil, so Doktor Mercier-Guyon, man feststellen musste, "dass bestimmte kleine Rosinenbrötchen etwas Rum beinhalten", in schwacher Dosis zwar, aber "genügend um das System sofort zu blockieren, nachdem man eins genascht hatte."