Donald Trump twitterte "patriotisches" Foto mit SS-Soldaten
Godwin-Gate eines Präsidentschaftsbewerbers
US-Oligarch Donald Trump ist in seiner Aufholjagd um die peinlichste Präsidentschaftsbewerbung Sarah Palin ein gutes Stück näher gekommen. So schaffte es der Tycoon, in einem eigentlich patriotischen intendierten Tweet ein Foto mit SS-Leuten zu verbreiten. „We need real leadership. We need results. Let‘s put back the U.S. into business!“ rülpste der selbsternannte Führer auf Twitter. Auf dem unteren der neben das Konterfei Trumps hinter eine Fahne montierten Bilder sieht man martialische Marschierer. Die allerdings tragen nicht US-amerikanische Uniformen, sondern solche der Waffen-SS, wie das Magazin Mother Jones dokumentiert.
Offenbar hatte man sich eines Stock-Fotos namens Marching Soldiers bedient, das in Farbe Soldaten in der Camouflage-Uniform der Waffen-SS zeigt. Nachdem die nichtamerikanischen Uniformen einem Twitterer auffielen, wurde der Tweet gelöscht. Ein Kampagnensprecher verkündete, dass es sich um ein Bild eines jungen Praktikanten gehandelt habe. Der mit anderem beschäftigte Trump habe vor dem Senden die durch die Fahne verschwommenen Soldaten nicht gesehen.
Solche Versehen kommen in Kreisen von US-Präsidenten schon mal vor. Der bisweilen abgelenkte US-Präsident Bill Clinton etwa hatte im Sudan einmal eine Medikamentfabrik als vermeintliche Waffenfabrik bombardiert. Nachfolger George W. Bush hatte versehentlich an die im Weißen Haus frisierten „harten Beweise“ für Massenvernichtungswaffen im Irak geglaubt. Barrack Obamas Team enttarnte in einem Grußwort versehentlich die Identitäten eines Top-Agenten am Hindukusch.
Von Trump darf man in diesem Wahlkampf einigen Unterhaltungswert erwarten. So hatte der gelegentlich schlingernde Unternehmer kürzlich wissen lassen, wenn Mexiko seine Leute schicke, schickten sie nicht die besten. Sie schickten Leute mit vielen Problemen, und sie brächten diese Probleme mit. Sie brächten Drogen, sie brächten Kriminalität, sie seien Vergewaltiger.