"Explodierender Gegenstand" auf Berliner Demonstration: Anfangsverdacht gegen drei Personen aus dem Berliner Umland
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelte es sich bei dem Sprengkörper weder um eine "selbst gebastelte Splitterbombe", noch um einen "normalen Silvesterböller"
Im Zusammenhang mit dem am Sonntag auf einer Demonstration in Berlin geworfenen "explodierenden Gegenstand" besteht ein Anfangsverdacht gegen einen 33-Jährigen und zwei 21-Jährige aus dem Berliner Umland. Allerdings gelten die drei noch nicht als Beschuldigte im Sinne des Strafprozessrechts.
Aus welchem Material der Sprengsatz war, halten die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin geheim. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte Telepolis auf Anfrage allerdings mit, dass es sich weder um eine "selbst gebastelte Splitterbombe", noch um einen "normalen Silvesterböller" handelte.
Bei den zwei verletzten Polizisten drangen Teile der Bombe unter die Haut und mussten im Krankenhaus operativ entfernt werden. 14 andere erlitten vor allem Knalltraumata und teilweise oberflächliche Hautverletzungen.
Die Demonstrationsteilnehmerin, die ein Video der Explosion bei YouTube einstellte, bestätigte der Taz mittlerweile, dass ein Polizist danach nicht mehr laufen konnte. Sie selbst wurde nach eigenen Angaben wahrscheinlich durch glühende Asche am Auge verletzt und konnte etwa eine halbe Minute lang nichts mehr hören.
In einer gestern im Bundestag anlässlich des Vorfalls abgehaltenen "Aktuelle Stunde" bezeichnete Innenminister de Maizière den Sprengkörperwurf als "Angriff auf unsere Demokratie in ihrem Kern" und der CSU-Abgeordnete Hans-Peter Uhl sprach von "einer Gewalt zu tun, die es in den letzten Jahren in Deutschland nicht gegeben hat".