FDP-Politikerin Koch-Mehrin wünscht Burka-Verbot in ganz Europa

Die Freiheit der Religionsausübung dürfe nicht so weit gehen, "dass man Menschen öffentlich das Gesicht nimmt".

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Belgien macht Schule. Das dort vom Parlament verabschiedete Burka-Verbot inspiriert nun auch das "europäische Gesicht" der FDP, Silvana Koch-Mehrin, zur Vision von burkafreien Räumen in Deutschland und ganz Europa. Wünschen tut sich das Koch-Mehrin laut Medienberichten in der Bild am Sonntag:

"Ich wünsche mir, dass auch in Deutschland und in ganz Europa das Tragen aller Formen der Burka verboten wird. Wer Frauen verhüllt, nimmt ihnen das Gesicht und damit ihre Persönlichkeit."

In ihrer Argumentation für ein Burka-Verbot in Deutschland und ganz Europa folgt Koch-Mehrin den Leitmotiven aus Frankreich und Belgien - "Die Burka ist ein massiver Angriff auf die Rechte der Frau". Den leitkulturellen Anleihen aus deutschen Grundsatzdiskussionen: "Die vollständige Verhüllung (ist, Einf. d. A.) ein aufdringliches Bekenntnis zu Werten, die man in Europa nicht teilt." Und schließlich der großen Leitplanke des Mainstreams:

"Ich gebe offen zu: Wenn mir auf der Straße voll verschleierte Menschen begegnen, bin ich irritiert. Ich kann nicht einschätzen, wer da mit welcher Absicht auf mich zukommt. Ich habe keine Angst, aber ich bin verunsichert."

Sicher sein kann sich die "Powerfrau mit drei Kindern, erfolgreich in der Politik und volksnah" ( Dirk Niebel) aber auf jeden Fall darüber, dass sie mit solchen Sätzen auf einen guten Zug aufspringt, der sie in Umfragen weiter nach vorne bringen wird.

Nach den schlechten Schlagzeilen, die ihre schwierige Wahl zur Vizepräsidentin des Europaparlaments im Sommer letzten Jahres begleiteten, bietet die Burka-Debatte gute Gelegenheit, laut Aktivität zu demonstrieren, die wenig Mühe kostet und wenig Gegenwind fürchten muss.