Frühlingsgefühle und Winterdepression
Wetter und Gemütslage hängen weniger zusammen als bislang angenommen
Es gilt als selbstverständlich, dass das Wetter unser Stimmung beeinflusst. Wie weit dies reicht, war aber bislang kaum Gegenstand der Forschung, nur wenige Studien haben den Zusammenhang zwischen Wetter und Gemütslage untersucht.
Niederländische Psychologen sind nun in einer großen Studie mit über 14.000 Teilnehmern den psychischen Effekten von Sonne und Regen auf die Spur gekommen. Entgegen der landläufigen Meinung fand man keine Bestätigung dafür, dass bei Sonne die Stimmung unter den Menschen besser ist, mehr noch, Depressionen treten sogar bei Männern im Sommer und bei Frauen im Herbst häufiger auf.
Offene Fragen bleiben: So bezog die Studie nur Teilnehmer aus den Niederlanden mit ein, es dürfte interessant sein, eine ähnliche Studie in Finnland oder Norwegen zu wiederholen. Dort gilt die Winterdepression als etabliert. Bislang ungeklärt ist allerdings wiederum, warum die Isländer kaum unter saisonalen Schwankungen leiden.
Zudem wurde die Gemütslage der niederländischen Probanden mit dem Wetter am Befragungstag verglichen. Klüger dürfte es sein, die Großwetterlage in den Wochen vor dem Test einzubeziehen. Weitere Ko-Faktoren sind denkbar, beispielsweise der weibliche Menstruationszyklus.