Großbritannien will alle Briten gegen Schweinegrippe impfen

Resistenz gegen Tamiflu nach WHO "sporadisch".

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Die Schweinegrippe beschäftigt die Experten. Zwar ist sie bislang weniger virulent und gefährlich wie die saisonale Grippe, aber hin und wieder sterben auch gesunde und junge Menschen aus unerfindlichen Gründen. Eine Mutmaßung ist, dass womöglich Übergewicht ein Risikofaktor darstellen könnte. Das würde auch bedeuten, dass in den Ländern, in denen es viele Übergewichtige gibt, eine Epidemie auch schwer wiegendere Ausmaße haben würde.

In Großbritannien, das nach den USA und Mexiko nach der WHO mit über 7000 Infizierten bislang die drittgrößte Zahl an bestätigten Schweinegrippen-Infektionen hat, bereitet man sich jetzt darauf vor, die gesamte Bevölkerung zu impfen, sobald der Impfstoff geliefert ist. Gerade ist in Großbritannien der erste ansonsten gesunde Mensch an der Schweinegrippe gestorben. Man will noch dieses Jahr 20 Millionen Menschen impfen. Insgesamt 90 Millionen Impfdosen habe sich die Regierung gesichert. Der Rest der Bevölkerung wird während der Grippesaison im nächsten Jahr geimpft. Das würde die größte Impfkampagne der letzten Jahrzehnte – und natürlich ein großes Geschäft für den Anbieter des Impfstoffes.

Bei drei Personen in Japan, Dänemark und Hongkong waren die Schweinegrippeviren resistent gegen das antivirale Medikament Tamiflu bzw. den Wirkstoff Oseltamivir, während Zanamivir geholfen hat. Tausend Infizierte sind vom Global Influenza Surveillance Network auf Resistenz getestet worden. Bislang wurde hier keine Resistenz gegen Oseltamivir oder Zanamivir gefunden. Die WHO geht von einer "sporadischen Resistenz" gegen Tamiflu aus. Antivirale Medikamente bleiben nach der WHO ein wichtiges Element zur Bekämpfung der Pandemie.