Hillary Clinton übergibt Mailserver und muss Enthüllungen fürchten

Ehemalige US-Außenministerin versucht, die Affäre um E-Mails während ihrer Amtszeit abzuschließen

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Die Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei in den USA, Hillary Clinton, versucht inmitten des Wahlkampfes die schwelende Affäre um die Nutzung eines privaten E-Mail-Accounts während ihrer Amtszeit als Außenministerin (2009-2013) hinter sich zu lassen. Wie die Washington Post am Dienstag berichtete, händigte die 67-Jährige der Bundespolizei FBI ihren privaten Mailserver aus. Zudem übergab Clinton einen USB-Stick mit weiteren tausenden E-Mails.

Im Dezember 2014 hatte die Demokratin schon einmal einen Speicherstick mit rund 30.000 Nachrichten übergeben. Bei dem Skandal geht es im Kern darum, dass Clinton während ihrer Amtszeit als Außenministerin regelwidrig ein privates E-Mail-Konto genutzt hatte. Nach US-Recht haben alle Bürger das Recht, über das Informationsfreiheitsgesetz Einblick in die Regierungskommunikation zu bekommen. Deswegen mussten die Nachrichten nachträglich an die Regierung übermittelt werden.

Zudem überprüfen die Ermittler nun, ob Clinton Geheimdokumente leichtfertig über einen unsicheren Privatserver verschickt hat. Während die Republikaner Clinton vorwerfen, einen privaten Mailserver benutzt zu haben, um ihre Kommunikation unter Verschluss zu halten, gibt die Politikerin an, diesen Weg gewählt zu haben, um nur ein Handy benutzen zu müssen.

Mit der Übermittlung der Mails an die Regierung haben sich erste Journalistengruppen an die Auswertung der Kommunikation gemacht und unangenehme Details ans Tageslicht befördert. So schreibt die Internetplattform Desmog, dass Clinton an der Privatisierung des Energiesektors in Mexiko im Hintergrund die Strippen gezogen hat. Zuvor hatte die Enthüllungsplattform The Intercept bereits berichtet, dass die US-Regierung nach dem Staatsstreich am 28. Juni 2009 in Honduras Wege gesucht hat, den linksliberalen Zelaya von einer Rückkehr an die Macht abzuhalten, ohne den Staatsstreich offen gutzuheißen.