Mal von Robotern lernen

Neben der Spur

Roboter, die von Fehlern lernen, gelten als der Dernier Cri in der Szene. Bei Menschen ist die Methode noch nicht so verbreitet, vor allem wenn es um Technik geht

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Wir erinnern uns: Google Glass. Sollte 2015 auf den Markt kommen. Das große Dinge. Google-Repräsentanten schauen etwas scheu zur Seite, wenn man deswegen noch einmal nachfrägt und murmeln etwas von einem veränderten Angebot. Vor allem B2B und spezialisierte Anwendung. Weil, geben wir es doch zu, das Brillengestell eher die Gemüter erhitzt als erregt hat und man einen sauberen Markteintritt im Consumerbereich nicht erwartet hat.

Nun weinen einzelne der Brille nach, tragen sie sozusagen mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie dieser junge Kollege von CNET. Der auf der "South by Southwest"-Konferenz in Austin ein wenig verloren mit Google Glass herumrannte und eine Geschichte daraus strickte, dass sich eigentlich niemand mehr nach ihm umdrehte, nur weil er die Gläser noch trug. Das klingt bei ihm ein wenig nach: "Siehste, so schlimm kann es ja dann doch nicht gewesen sein." Aber ganz ehrlich: Ich glaube es war mehr ein "ach so, der alte Kram" in den Gesichtern der Konferenzbesucher.

Aber man weiß es nicht, man steckt ja in so einem Konferenzbesucher nicht immer drin. Oder so.

Allerdings kann man sich schon fragen, ob Google aus den Fehlern gelernt hat. Microsoft hat es ja nicht und bringt wie viele andere auch mit HoloLens irgendwann im Herbst oder Winter 2015 die eigene Brille auf den Markt. Und man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben, meint zum Beispiel Peter Buchmann von SRF.CH. Ende Januar. Geändert hat er seine Meinung vermutlich bis heute nicht.

Doch, soll man auch mal. Hoffnung aufgeben heißt auch, aus dem Gelernten seine Schlüsse ziehen und ganz neu ansetzen.

So wie Roboter das ja nun auch schon können. Die können nämlich nun schon bei einigen Prototypen zumindest aus den Fehlern lernen, die sich dann ergeben, wenn sie in eine ganz neue Situation gesetzt werden und - sagen wir einfach mal - nun Reifen an Autos montieren müssen, die plötzlich auf dem Dach liegen. So spart man bei solchen Maschinen die teure Neuprogrammierung. Damit gehen die Blechkübel einfach selbst um.

Und so ähnlich wäre es schon schön, wenn Google auf das Google Glass Desaster reagieren würde. Ganz neu, problemlösend. Nicht einfach abwartend, nur um dann vielleicht noch einmal so einen ähnlichen Schrott auf den Markt zu werfen.

Aber das machen sie sicher nicht. Nur bei Microsoft wird die Version 2.0 dann natürlich besser. Vorher sind Bugs erlaubt. Wäre nett für Roboter, wenn man ihnen ähnliche Ausreden erlauben würde.