Nach den Banken und den Unternehmen kommen die Länder

Island und die Ukraine machen den Beginn, dem Internationalen Währungsfonds dürfte bald das Geld ausgehen.

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Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat noch etwa 200 Milliarden Dollar zur Verfügung, um Staaten mit Krediten zu unterstützen. Weitere 50 Milliarden sollen bereit gestellt werden können. Insgesamt verfügt er über 341 Milliarden Dollar. Aber die Länder mehren sich, die nach Beginn der Finanzkrise Hilfe benötigen. Wie bei den Banken ist hier ein Domino-Effekt zu befürchten. Und klar ist keineswegs, ob der IMF tatsächlich genügend Ressourcen hat, um alle Länder vor der Pleite zu schützen.

Island soll 2 Milliarden und die Ukraine 16,5 Milliarden erhalten, Pakistan will 14,5 Milliarden und Ungarn 10 Milliarden. Auch Serbien und Weißrussland sind am Kippen, ebenso wie die Türkei, Polen, Rumänien, Kroatien und die baltischen Staaten. Schnell könnte eine halbe Billion Dollar erforderlich sein, die der IMF von den Mitgliedsländern eintreiben müsste, die ihrerseits mit dicken Rettungspaketen ihre Banken stützen müssen.

Der IMF könnte aber auch Geld erheben, indem er Triple A-Wertpapiere ausgibt. Und er könnte schlicht als globale Zentralbank Geld drucken lassen. Die Frage ist, ob dies auch tatsächlich zu einer Stabilisierung führen würde. Der britische Regierungschef Brown hat schon einmal die Länder mit Reserven wie China oder die Golfstaaten dazu aufgerufen, dem IMF mehr Kapital zur Verfügung zu stellen. Nach den USA und Japan ist Deutschland bislang der größte Geldgeber für den Währungsfonds.