Nordkorea: "Atomwaffen aufzugeben, ist jetzt nicht mehr möglich"

Auf die verschärften Sanktionen des UN-Sicherheitsrats reagiert Nordkorea wie üblich mit aggressiver Rhetorik.

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Einstimmig beschloss der UN-Sicherheitsrat als Reaktion auf den Atomwaffentest vom 25. Mai schärfere Sanktionen gegen Nordkorea. Dieser habe bestehende Resolution klar verletzt. UN-Generalsekretär nannte die Resolution 1874, die strengere Kontrollen von Schiffen, ein schärferes Waffenembargo und finanzielle Beschränkungen verhängt, ein "klares und starkes Zeichen" für das nordkoreanische Regime. Er forderte aber alle betroffenen Staaten auf, die Situation nicht zu verschärfen und zum Dialog zurückzukehren.

Aus Nordkorea kommen die üblichen Töne als Entgegnung – das sei jetzt mit der neuen Sanktion "nicht mehr möglich". Man werde niemals auf den Bau von Atomwaffen verzichten. Zudem werde man nun mit dem Anreichern von Uran beginnen und das gesamte Plutonium für den Bau von Nuklearsprengköpfen verwenden. Die nun verhängten Kontrollen von Schiffen betrachtet Nordkorea weiterhin als "Blockade" und bezeichnet sie als Kriegshandlung, auf die man militärisch reagieren werde. Angeblich habe eine nordkoreanische Quelle berichtet, dass demnächst ein dritter unterirdischer Atomwaffentest geplant werde. Die Wiederwahl von Ahmadinedschad dürfte das nordkoreanische Regime bestärken, weiter mit den Atomwaffen zu handeln. Das mag zwar das Regime vor einem Angriff von außen sichern, aber Erfolge hat es damit nicht erzielt. Und die Frage bleibt, wie lange die Diktatur im Inneren noch stabil bleibt, da die neuen Sanktionen erhebliche Folgen für das verarmte, aber hochgerüstete Land haben können.

Nordkorea bestätigt zumindest, dass es nun erfolgreich Uran anreichern könne. Ob dies zutrifft, ist wie so vieles in der hermetisch abgeriegelten Diktatur nicht wirklich überprüfbar. Falls Nordkorea tatsächlich die Technik beherrschen sollte, dann wird dies als gefährlicher angesehen als die Herstellung von Plutonium, da mit angereichertem Uran einfacher Atomwaffen gebaut werden können.

Auf der Webseite der nordkoreanischen Nachrichtenagentur wurde ein Special zum Atomwaffentest eingerichtet. Er wird als erfolgreich gefeiert, da er die Verteidigungskraft des Landes erhöhe und zeige, dass "die Armee und das Volk Nordkoreas stets in der Konfrontation mit dem Imperialismus und den USA siegen" wird. Die Sprengkraft der Explosion war nach den Messungen mit 4,5-5 auf der Richterskala größer als die beim ersten Atomwaffentest. Aber das entspräche nur einer Sprengkraft von 4 kT oder weniger und sei 3-4 Mal kleiner als eine erfolgreiche Atombombe in der Stärke der Hiroshima-Bombe – 12-20 kT - sein müsste, hatte der Geologe Jefferey Park, Direktor des Yale Institute for Biospheric Studies, im Bulletin of the Atomic Scientists erklärt.