Schulstreiks: "Mehr Druck ist nötig"

Klimaprotest am 15. März in San Francisco. Bild: Intothewoods7/ CC BY-SA-4.0

Heute ist zweiter internationaler Aktionstag der Schüler, die in mindestens 125 Ländern auf die Straße gehen

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Auch am heutigen Freitag streiken die Schüler wieder für effektiven Klimaschutz, Kohleausstieg bis 2030 und Einhaltung der Pariser Klimaübereinkunft. Diese Woche werden es besonders viel sein, denn es ist der zweite internationale Aktionstag.

In mindestens 125 Ländern sind in über 1600 Städten Aktionen angemeldet. In Deutschland, wo sich die Schüler inzwischen in rund 500 Ortsgruppen organisieren, sind in über 220 Städten Streiks und Demonstrationen geplant. Den Anfang machte, als hierzulande noch alles schlief, Neuseeland.

Im März hatten sich an einem ersten internationalen Aktionstag weltweit bis zu zwei Millionen Menschen beteiligt, diesmal dürften es noch mehr werden. Inzwischen wächst nämlich auch die Unterstützung von Erwachsenen. In Deutschland rufen in einigen Städten, wie zum Beispiel im schleswig-holsteinischen Eckernförde, diesmal sogar die örtlichen Gewerkschaften zur Beteiligung auf.

Doch das ist sicherlich noch ausbaufähig, und so denken die sich weltweit vernetzenden Schüler bereits über die nächste Proteststufe nach. Im britischen Guardian hat daher ein 47-köpfiges internationales Autorenkollektiv um die inzwischen international bekannte schwedische Schülerin Greta Thunberg einen flammenden Appell veröffentlicht, der zu einer großen internationalen Klimaaktionswoche ab dem 20. September aufruft.

Thunberg hatte im Herbst letzten Jahres mit ihrem über die sozialen Medien beworbenen, zunächst individuellen wöchentlichen Schulstreik den Anstoß für die inzwischen auf allen Erdteilen vertretene Bewegung gegeben.

Die Erwachsenen werden in dem Aufruf aufgefordert, ihre "Komfortzonen" zu verlassen und sich der Protestwoche im September anzuschließen. Es sei Zeit für Massenwiderstand. Kollektive Aktion funktioniere. Mehr Druck sei nötig, um einen Wandel einzuleiten.

"In der französischen Revolution gingen Mütter für ihre Kinder auf die Straße. Heute kämpfen wir Kinder selbst, doch so viele unserer Eltern sind mit Diskussionen über unsere Zensuren, eine neue Diät oder den Ereignissen im Finale von Game of Thrones beschäftigt, während der Planet brennt."
Greta Thunberg und 46 weitere Schüler-Aktivisten aus aller Welt