Seetransport mit Windantrieb

Norwegische Reederei setzt Zugdrachen-Antrieb ab 2009 ein

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Als erster kommerzieller Anwender setzt die norwegische Reederei Wilson aus Bergen ein "SkySail" ein. Das Antriebsmodul besteht aus dem Zugdrachen selbst sowie dem Kran zum Verwahren und Starten des Zugdrachen-Antriebs. Das Modul wird im nächsten Jahr auf dem Schiff "Wilson Grip" installiert. Wenn der Einsatz erfolgreich verläuft und sich wirtschaftlich rechnet, soll der Zusatzantrieb auf weiteren Wilson-Schiffen eingesetzt werden. Die Einsatzbedingungen dürften dabei eine Art Härtetest werden, weil die Winde im Nordmeer teilweise stärker und wechselhafter auftreten, als etwa in der Zone der Passatwinde.

Das Schiff "Wilson Grip" hat eine Länge von 88 Meter und eine Tragfähigkeit von 3700 Tonnen die Motorantriebsleistung liegt bei 1500 kW und wird mit einem SkySail mit 160m2 Segelfläche unterstützt werden. Die Zugkraft durch das Segel soll bei gutem Wind 8 Tonnen betragen. Im Normalbetrieb benötigt das Schiff 11 Tonnen Schubkraft um auf 11 Knoten Fahrt zu kommen. Zurzeit sind SkySail-Antriebe auf zwei weiteren Frachtschiffen der Reedereien Wessels und Beluga im Test-Einsatz. Nach Angaben von SkySails können durch die Unterstützung der Zugdrachen auf Frachtschiffen 10 bis 35% der Treibstoffkosten eingespart werden. Weltweit sollen sich von den rund 100000 Frachschiffen die im Einsatz sind 60000 zur Nachrüstung mit Zugdrachen eignen. Würde dieses Potenzial ausgeschöpt rechnet Skysails mit einer CO2-Vermeidung von 150 Millionen Tonnen pro Jahr.

Bild: Skysails