Test gut - alles gut

Eine Studie zeigt, wie sich auch Profi-Gamer von Expertenmeinungen beeinflussen lassen

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Computerspieler geben mehr auf die Meinung selbst proklamierter Experten etwa aus Spielemagazinen als auf den eigenen Eindruck - das zeigt eine Studie, die das Marktforschungsunternehmen Eedar und die Southern Methodist University (SMU) in der kommenden Woche auf der Eedar-Website veröffentlichen wollen.

Den Probanden wurde dabei zunächst entweder eine sehr positive oder eine sehr negative Kritik des ihnen unbekannten Spiels "Plants vs. Zombies" vorgelegt. Anschließend sollten beide Gruppen sich selbst spielerisch einen Eindruck verschaffen und schließlich eine Bewertung abgeben. Das Ergebnis: Wer den positiven Test gelesen hatte, gab im Mittel auch selbst eine deutlich höhere Note ab als die Gruppe, die der schlechten Kritik ausgesetzt war.

Immerhin schlossen sich die Probanden nicht komplett der vorgegebenen Meinung an: Die Konsumenten der "guten" Gruppe gaben niedrigere Noten als die angeblichen Profi-Tester, wer den Verriss gelesen hatte, verteilte etwas bessere Noten als dieser. Die Ergebnisse galten unabhängig davon, ob es sich bei den Probanden um Gelegenheits- oder Vielspieler handelte. Die Profi-Reviews beeinflussten auch die Kaufabsicht: Den Studienteilnehmern wurden zum Abschluss nach Wahl zehn Dollar in bar oder eine Kopie des Spiels (Verkaufspreis etwa 30 Dollar) angeboten - 83 Prozent der Verriss-Konsumenten nahmen das Bargeld, aber nur 62 Prozent der Leser der sehr guten Kritik.