Trump knickt gegenüber China ein

Der neue Präsident schwenkt erwartungsgemäß um und erkennt die "Ein-China-Politik" des mächtigen Landes an

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"Angesichts der Trump-Politik könnte man mutmaßen, dass er vielleicht sogar schon mit dem Zurückrudern begonnen hat", hieß es an dieser Stelle angesichts der großmäulig vorgetragenen Ankündigung eines Einfuhrzolls gegenüber Mexiko kürzlich. Denn statt den stets angedrohten 45%, die es auch für China sein sollten, sollen es nur 20% werden. Gerade China dürfte bei der Abschwächung der Importsteuer eine große Rolle gespielt, denn gegenüber dem Reich der Mitte ist Trump nun noch deutlich weiter zurückgerudert.

Vermutlich haben ihm seine Berater wohl auch geflüstert, dass sein Crash-Kurs gegenüber dem mächtigen Reich der Mitte vermutlich nicht nur kriegerisch enden könnte, sondern vor allem den USA schweren Schaden zufügen würde. Ein Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sei am Freitag "überaus herzlich" gewesen, wurde vergangene Woche berichtet.

Während er einen historischen Partner wie Australien und dessen Premier Premierminister Malcolm Turnbull am Telefon unflätig abgehandelt hatte, ging er mit dem mächtigen Chinesen offenbar respektvoll um.

Kehrtwende

Ganz gegen die bisherige Abschottungsrhetorik, die er auch gegenüber Japan und Großbritannien schon aufgegeben hat, mit denen er Freihandelsverträge will, habe er sich mit Xi darauf verständigt, Handel und Investitionen zwischen beiden Ländern zu stärken, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Noch kürzlich hatte er dem Land mit einem Handelskrieg gedroht und ihm vorgeworfen, es schwäche bewusst seine Währung, um sie auf dem internationalen Märkten billiger zu machen. Die massivste Kehrtwende machte Trump aber, was die Frage Taiwan angeht.

Er hatte China massiv nach seinem Wahlsieg provoziert und mit der Präsidentin Taiwans telefoniert, um über die "engen Beziehungen beider Staaten in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sicherheit" zu sprechen. Kurz danach stellte er sogar die "Ein-China-Politik" zur Disposition.

China sieht Taiwan als einen untrennbaren Teil von China an und zeigte sich "sehr besorgt“, da damit "die Kerninteressen" betroffen seien, nämlich die "chinesische Souveränität", womit auch eine militärische Eskalation nicht ausgeschlossen wäre.

Da mit China in der Tawain-Frage nicht zu spaßen ist und Trump sich offenbar auch keinen Handelskrieg erlauben will, hat er sich nun doch in die Tradition seiner Amtsvorgänger in der Frage der "Ein-China-Politik" eingereiht, wie BBC und CNN, gestützt auf das Weiße Haus, berichteten. Die britische Times gibt sich erstaunt darüber, "was für einen Unterschied zwei Tage ausmachen können" und stellt fest, dass sich die Gefahren nun verringert haben.

Auch die China Daily ist erleichtert und spricht von "geringeren Risiken von Zusammenstößen im westlichen Pazifik".