Wer repariert das, wenn es nass wird?

Neben der Spur

Schön und gut, dass es wieder neue Gerüchte um selbstfahrende Autos von Apple gibt. Mal am 12. September sehen. Aber ehrlich: Da muss dann beim Reparaturdienst nachgebessert werden

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In Cupertino sitzen Flüssigkeitsfanatiker. Und das meine ich jetzt nicht im Sinne von "die Herren vom Postbräu leben und sterben für ein gutes Obergäriges". Nein, Apple neigt eher dazu, streng abwehrend gegen Wasser zu sein. Oder ähnlichen Flüssigkeiten. Wer das nicht glaubt, der kann sich noch einmal die genauen und internen Reparaturanweisungen für ein iPhone anschauen. Klar gibt es auf die netten Teile eine Qualitätsgarantie. Wenn das Wunderding aus Glas und Metall kaputtgehen sollte und man es nicht zufällig aus mehr als 1.5 Metern Höhe fallen ließ, dann kann man sicher sein: Das wird behoben.

Allerdings ... tja, allerdings nicht, wenn dieser gottverdammte orange Flüssigkeitssensor anzeigt, dass man die Audioklinke mit einem Einfüllstutzen verwechselt und damit versucht hat, Wasser zu tanken. Es muss nur ein Hauch von Feuchtigkeit angezeigt sein, dann weigert sich das Unternehmen, das iPhone zu reparieren und man kann sich ersatzlos und ohne Chance auf einen Nachlass ein neues kaufen ... oder zu Samsung wechseln.

Mag Apple auch noch so nahe an der Wüste sein Hauptquartier haben, bei Wasser versteht man da keinen Spaß.

Das kann ja dann heiter werden, wenn jetzt doch am 12. September Tim Cook gar nicht erst mit einem "one last thing" auf der Bühne steht, sondern gleich dort mit dem ersten selbstfahrenden Auto von Apple erscheint. Jetzt weiß man ja, dass natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an solchen Technologien gearbeitet wird, vielleicht wundern sich schon die einen oder anderen über Versuchsfahrzeuge, die in San Francisco herumfahren. Aber die dürften, wenn sie auch aus Glas und Metall bestehen, beim Herunterfallen von mehr als 1.5 Metern Höhe kaputt gehen und mit einem Scheibenwischer auf der Vorderseite bedient werden, nicht weiter auffallen.

Dummerweise gehen solche Automobile auch einmal kaputt oder können von Scherzkeksen relativ einfach so stark verwirrt werden, dass der sonst so autonome Viertakter seinen Motor abstellt und heulend in der Garage bleibt. Sogar ein Crash ist denkbar, und das lässt sich alles dann über die Apple-Vertragswerkstatt reparieren ... alles, nur eben vermutlich nicht, wenn dann noch Wasser in den Auspuff geraten ist. Denn dort gibt es einen orangen Sensor ...

Es wird einem vielleicht nichts anderes übrigbleiben, als bei Regenwetter in der Garage zu bleiben, und wenn Auto und Fahrer dabei heulen. So bleibt es, basta. Oder ich habe hier übertrieben, nur weil ich selbst mal ein iPhone wegen dieses doofen orangen Sensors nicht mehr repariert bekommen habe ... aber das ist eh alles müßig, weil Tim Cook am 12. September eh nur wieder ein neues iPhone vorstellen wird (vielleicht sogar ohne Öffnungen, in die Wasser eindringen kann) und vermutlich auch noch zu Fuß die Bühne verlassen wird.

Wie langweilig.