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Zehn Billionen US-Dollar heißes Geld. Was man damit alles machen könnte...

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"Zehn Billionen US-Dollar an heißem Geld fließen derzeit in der Welt herum, eine Billion mehr als zu Beginn der globalen Finanzkrise", meint Chinas stellvertretender Finanzminister Zhu Guangyao. Zehn Billionen US-Dollar. 7,3 Billionen Euro nach dem Kurs vom Freitag. Was man damit alles machen könnte...

Zum Beispiel könnte man den etwas über einer Milliarde Hungernden auf der Welt je 1.000 Euro geben. Damit könnten die sich ein Jahr lang spielend ernähren - denn bekanntlich ist der Hunger ja kein Problems des Mangels an Nahrungsmitteln, sondern an kaufkräftiger Nachfrage - und vielleicht sogar noch ein kleines Gewerbe starten, um ihre lokalen Ökonomien in Schwung zu bringen.

Dann blieben noch etwas mehr als sechs Billionen. Mit der nächsten Billion könnte man weltweit in den nächsten zehn Jahren jährlich rund 100 Gigawatt an Windkraftleistung installieren. Und zwei weitere Billionen in den Ausbau der notwendigen Netzinfrastruktur stecken - zum Beispiel ein paar HGÜs (Hochspannungsgleichstromübertragungskabel: was für ein Wort!) von Argentiniens Roaring Forties in den Norden, von Afrika nach Europa oder von Norwegen nach Mitteleuropa legen - sowie in Photvoltaik und Solarthermie. Dann wären die Gefahren der Ölverknappung noch nicht ganz gebannt, aber doch schon erheblich weniger bedrohlich.

Bleiben noch drei Billionen Euro. Eine Billion für den Irak und 500 Milliarden Euro für Afghanistan müssten reichen, um die Länder wieder einigermaßen aufzubauen, zumindest soweit, dass ihre Wirtschaft in Schwung kommt und sich selbst voranbringen kann. Mittelfristig wäre das mit Sicherheit ein weit mehr versprechendes Programm gegen Fanatismus und Terrorismus als selbst die Verzehnfachung der Besatzungstruppen.

Bleiben noch 1,5 Billionen Euro. Die zahlen wir in einen Fonds, der zur gemeinsamen Verfügung der israelischen und der palästinensischen Regierung steht. Voraussetzung: Alle Seiten stellen die bewaffneten Auseinandersetzungen ein, Israel zieht sich samt seiner Bürger hinter die völkerrechtlich geltenden Grenzen zurück und: Über alle Gelder kann nur einvernehmlich entschieden werden. Wetten, dass dann Frieden wäre?

Alles zu schön, um wahr zu sein? An das Geld kommt man nicht ran?

Wie wäre es mit einer angemessenen Steuer?