IPCC-Bericht: "Es bedarf eines Quantensprungs beim Klimaschutz"

Waldbrand in Griechenland. Bild: Felton Davis / CC BY 2.0

Energie und Klima – kompakt: Weltklimarat fordert vor allem von den Industriestaaten, die Emissionen radikal zu reduzieren. Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Erdgas müsse jetzt schnell geschehen, warnt Guterres. Warum die Wende eine Wohlstandgarantie ist.

Die durchschnittliche globale Temperatur lag im letzten Jahrzehnt bereits um 1,1 Grad höher als im Zeitraum von 1850 bis 1900 und eine Erwärmung um 1,5 Grad wird schon in diesem, spätestens im nächsten Jahrzehnt erreicht sein.

Die Folgen des Klimawandels sind in Wetter- und Klimaextremen deutlich zu spüren und "verwundbare Bevölkerungsgruppen, die historisch am wenigsten zum aktuellen Klimawandel beigetragen haben, sind unverhältnismäßig stark betroffen", so ist in den Hauptaussagen des am Montag veröffentlichten Syntheseberichts des Weltklimarats (IPCC) zu lesen.

Der Bericht fasst die Ergebnisse der Arbeit der letzten Jahre, des sechsten Berichtszeitraums, zusammen und vereint damit sechs Berichte, an denen Tausende von Wissenschaftler:innen ehrenamtlich mitgewirkt haben. Allerdings sind die Formulierungen des Syntheseberichts noch einmal das Ergebnis politischer Abstimmungen.

Das Zeitfenster zum Handeln schließt sich rapide, ist eine der Kernaussagen, die auch schon in den vorangegangenen Berichten zum Ausdruck kam. "Anpassungsmaßnahmen sind bei noch höheren Temperaturen weniger effektiv", betont der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee auf der Pressekonferenz am Montag. In einigen Regionen und Ökosystemen sind auch die Grenzen der Anpassung schon erreicht, heißt es im Synthesebericht.

In besonders verwundbaren Gebieten ist das Risiko, bei Stürmen, Überschwemmungen oder Dürren ums Leben zu kommen, fünfzehnmal höher als in anderen Weltregionen. Klimabedingte Risiken werden nach jetzigem Wissensstand als höher eingeschätzt als noch im fünften Berichtszyklus des IPCC. Hinzu kommen nicht-klimatische Risiken, die auch die klimatischen Risiken schwieriger beherrschbar machen.

Während Inger Andersen, Direktorin des UN-Umweltprogramms (UNEP) konstatiert: "Unser kollektives Versagen, die Emissionen zu senken, hat uns auf einen Pfad gebracht, auf dem wir 1,5 Grad überschreiten", bemüht sich Hoesung Lee trotzdem, eine Botschaft der Hoffnung zu verbreiten.

Technologie, Wissen und Werkzeuge, um den Klimawandel zu stoppen, stünden bereitet. Und der Synthesebericht sei eine sehr effektive Richtlinie für politische Entscheidungsträger:innen. Um sie umzusetzen, bräuchte es nur klaren politischen Willen, öffentliche Unterstützung für sofortiges Handeln und die persönliche Motivation jedes und jeder Einzelnen. Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte in seiner Rede zur Veröffentlichung des Berichts:

Es wird gezeigt, dass die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze erreicht werden kann. Aber es bedarf dafür eines Quantensprungs beim Klimaschutz.

"Tiefgreifende, schnelle und anhaltende Minderung der Treibhausgasemissionen" würde innerhalb von zwei Jahrzehnten spürbare Wirkung zeigen, die Erwärmung würde sich dann zumindest wieder verlangsamen, ist im IPCC-Synthesebericht zu lesen.

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