Am Abgrund mit der Dollarflut
Seite 2: Die Lehren aus 1929
Dennoch sieht die Fed und insbesondere ihr Chef Bernanke in seiner inflationstreibenden Strategie der Krisenbekämpfung die einzig gangbare Möglichkeit, mit der Krise fertig zu werden. Die nahezu unbeschränkten Hilfsmaßnahmen für Investmentbanken, die Überflutung des Marktes mit rapide an Wert verlierenden Papierdollars, sind eine Konsequenz aus dem Verhalten der Fed während der Weltwirtschaftskrise von 1929, die eine restriktive Finanzpolitik verfolgte.
Die US-Zentralbank erhöhte Anfang der 30er Jahre die Zinsen, um der Deflation vorzubeugen. Zudem hat die Fed damals strauchelnden Banken keine Hilfen angeboten, so dass jegliches Vertrauen in die Kreditinstitute zerstört wurde. Diese Stürme aufgebrachter Kunden auf ihre Banken haben nach Ansicht des derzeitigen Fed-Chefs zur Zerstörung der realen Wirtschaft und zur großen Depression geführt. Laut Bernanke, der zu diesem Thema ausgiebig publiziert hat, soll diese geschichtliche Entwicklung – buchstäblich - um jeden Preis verhindert werden. Mit auf Hochtouren laufenden Geldpressen sollen die mit der Kreditkrise einhergehenden Liquiditätsengpässe auf den Finanzmärkten faktisch in Dollarscheinen ertränkt werden. Hierfür nimmt die Fed auch eine ausufernde Inflation in Kauf, die vor allen die Bevölkerung besonders hart treffen trifft, während die Besitzer größerer Einkommen auch in der Deflation gute Geschäfte – vor allem durch Rohstoffspekulation - machen können.