Bankenkrise nächster Akt: Kein Grund zur Panik?
Seite 3: Krise der Signature Bank: Auf Krypto gesetzt
- Bankenkrise nächster Akt: Kein Grund zur Panik?
- Scholz: "Wir haben gelernt"
- Krise der Signature Bank: Auf Krypto gesetzt
- Auf einer Seite lesen
Die Probleme im Finanzsektor in den USA sind aber längst nicht auf die SVB beschränkt. Denn nach der SVB wurde auch noch die Signature Bank aus New York geschlossen, was schon zu "Bank-Runs" bei Regionalbanken führte, wie man sie ebenfalls aus der Finanzkrise kennt.
Die Signature-Pleite war nach Lehman und SVB die drittgrößte in der US-Geschichte.
Die Signature hatte auf Krypto-Banking gesetzt. Es ist bekannt, dass auch bei den Krypto-Währungen die Blase längst am Platzen ist. Das wurde spätestens durch den Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX unmissverständlich klar, die sich seit November des vergangenen Jahres in einem Insolvenzverfahren befindet.
Im Januar musste dann der Krypto-Broker Genesis Gläubigerschutz anmelden. Weitgehend unbeachtet blieb, dass schon vor dem Zusammenbruch der SVB und der Signature vor einer Woche die kleine Kryptobank Silvergate wegen der FTX-Insolvenz ihr Geschäft aufgegeben und eine freiwillige Liquidation eingeleitet hatte.
Auch hier sehen wir die negativen Spillover-Effekte, die schließlich gerne zu Dominoeffekten führen. Die spielen auch bei Bankenkrisen stets eine bedeutsame Rolle.
Für den Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz steht die relativ große SVB "für mehr als nur den Zusammenbruch einer einzelnen Bank". Der neue Kollaps stehe "stellvertretend für ein tiefgreifendes Versagen in der Regulierungs- und Geldpolitik". Und wie bei der Finanzkrise von 2008 war auch dieser Vorgang "vorhersehbar und wurde vorhergesagt".
Er hofft darauf, dass nun diejenigen, die zu diesem Schlamassel beigetragen haben, eine konstruktive Rolle bei der Schadensbegrenzung spielen können. Er erhebt den frommen Wunsch, dass nun Banker, Investoren, Politiker und die Öffentlichkeit "diesmal endlich die richtigen Lehren ziehen". Er fordert eine "strengere Regulierung, um sicherzustellen, dass alle Banken sicher sind".
Dazu sollten alle Bankeinlagen versichert sein und die Kosten sollten von denjenigen getragen werden, die am meisten davon profitieren: wohlhabende Einzelpersonen und Unternehmen sowie diejenigen, die sich am meisten auf das Bankensystem verlassen, basierend auf Einlagen, Transaktionen und anderen relevanten Messgrößen.