CO2-Ausstoß muss spätestens 2035 enden
Seite 3: Korallen leiden unter Kalkmangel
- CO2-Ausstoß muss spätestens 2035 enden
- Meeresspiegelanstieg bedroht neben Siedlungsgebieten auch Feuchtgebiete
- Korallen leiden unter Kalkmangel
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Höhere Temperaturen und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels sind nur eine Folge des Kohlendioxidausstoßes, eine andere, weniger beachtete ist die Versauerung der Ozeane. Und die wiederum hat erhebliche Folgen für kalkbildende Meeresorganismen, insbesondere für Korallen.
Ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung von der Carnegie Institution for Science wählte einen interessanten Weg, um die Auswirkungen der Versauerung auf die Korallen zu zeigen: Sie versetzten einen Ausschnitt des Great Barrier Reefs chemisch in die Zeit vor der industriellen Revolution zurück, indem sie den pH-Wert anhoben. Innerhalb kurzer Zeit verstärkte sich das Wachstum der Korallen. Korallen brauchen ausreichend Kalk in Form von Aragonit im Wasser. Bei einem niedrigeren pH-Wert nimmt die Aragonitsättigung ab und Organismen wie Korallen oder Muscheln können schlechter wachsen. Im Extremfall lösen sich Skelette und Schalen sogar wieder auf.
Wie viel Aragonit vorhanden ist, ist jedoch nicht allein vom CO2-Eintrag aus der Luft abhängig. Forscher der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation zeigten, dass die Aragonitsättigung innerhalb der einzelnen Riffe des Great Barrier Reefs heute schon höchst unterschiedlich ist. Die Unterschiede ergeben sich durch Wasserströmungen, Süßwassereintrag durch Flüsse und Ähnliches. Für die Korallen bedeutet dies aber, dass manche bei weiterer Versauerung bereits schlechtere Ausgangsbedingungen haben. Die Aragonitsättigung sei stellenweise heute schon so niedrig, wie sie im IPCC-Bericht für das Ende des Jahrhunderts erwartet wurde.
Aber nicht nur die Bedingungen für Meeres- und Küstenökosysteme verändern sich. Auch Wälder - denen zusätzlicher Kohlenstoff in der Atmosphäre erstmal nichts ausmacht - sind durch den Klimawandel gefährdet. Ein Forscherteam unter Leitung der Duke University warnt davor, dass fast alle Wälder in den USA durch Trockenheit bedroht seien.
Unter höheren Temperaturen und Trockenheit hätte längst nicht nur der Westen der USA zu leiden. Das führt zu Trockenschäden an den Bäumen, der Vermehrung von Borkenkäfern und erhöhter Waldbrandgefahr. Baumarten sind durchaus in der Lage sich anzupassen, indem sie in höhere Lagen ausweichen. Eine solche Verschiebung des Lebensraums erfolgt aber zu langsam, um mit den derzeitigen klimatischen Veränderungen Schritt zu halten.