Corona-Maßnahmen: Verliert die niederländische Regierung die Kontrolle?
Seite 3: Corona noch nicht vorbei
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Und vergessen wir nicht, dass das Ende der Coronapandemie noch nicht abzusehen ist. Über den kreativen Umgang der Niederländer mit Regeln kann man schmunzeln oder sich ärgern.
Wenn die Omikronvariante wirklich nicht so gefährlich ist, insbesondere nicht zu wesentlich mehr Krankenhausaufnahmen führt, dann kann das Experiment gutgehen.
Wenn diese neue Mutation des Virus aber unter den älteren Bevölkerungsschichten, bei denen es zurzeit kaum verbreitet ist, ernsthaftere Folgen hat, kann sich das Blatt schnell wenden. Ein hausgemachtes Problem der Niederlande ist eine relativ niedrige Anzahl an Intensivbetten.
Aus Gründen der Sparsamkeit hat man in vielen Bereichen Überkapazitäten abgebaut. Nach jahrelangen Streiks im Bildungssystem streikt nun sogar die Polizei, die die nicht endenden Einsätze bei Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen ermüden.
Dass niederländische Forscher im Auftrag des Gesundheitsministeriums dem "Coronazugangsbeweis" gerade eine nachlassende Wirkung attestiert haben, macht es nicht einfacher. Es zeichnet sich ab, dass Regelverschärfungen immer schwerer durchzusetzen sein werden – und zwar in so gut wie allen gesellschaftlichen Sektoren.
Falls es noch einmal zu einer gefährlicheren Mutation kommen sollte, gegen die auch die Impfstoffe kaum helfen, könnte es der Regierung an Durchsetzungskraft mangeln. Dann würde die Gesundheitsversorgung wohl relativ schnell zusammenbrechen.
Wird dann das besser ausgerüstete Nachbarland Deutschland noch einmal helfend einspringen können – oder zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt sein?